Es kommt einer kleinen Revolution gleich: Ab Mai gibt es für den Nah- und Regionalverkehr eine Flatrate für 49 Euro – das sogenannte Deutschland-Ticket. Eine Fahrkarte also, mit der im ganzen Land Busse, Trams oder Bahnen genutzt werden können, völlig unabhängig vom jeweiligen Tarifdschungel. Was aber bringt das einem Verkehrsunternehmen wie der Deutschen Bahn, das ja mehr Verkehr auf die Schiene umleiten möchte? „Das Deutschland-Ticket wird unsere Züge wieder voller machen“, sagt Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr der Bahn, im Podcast „Die Stunde Null“. Die immer noch bestehende Nach-Corona-Lücke könnte damit gefüllt werden.
Genaue Prognosen sind schwer, aber erste Schätzungen gehen von immerhin fünf bis sechs Millionen Neu-Abonnenten aus, also Menschen, die bisher noch keine Dauerkarte hatten. Hinzu kommen Nutzer, die schon bisher über ein Abonnement verfügten und dies nun ins neue Ticket umwandeln. Allerdings dürfte es große regionale Unterschiede geben. „Das Ticket wird attraktiv, wenn es ein entsprechendes ÖPNV-Angebot gibt. Ansonsten macht es keinen Sinn“, sagt Palla. Es gebe daher einen großen Vorteil für Bewohner städtischer Ballungsräume – und bringe den ländlichen Gebieten bisher weniger. „Wenn ich kein Angebot habe, nützt mir das Ticket nichts“, sagt Palla.
Für besonders aussichtsreich hält die Bahn-Vorständin die Idee zahlreicher Unternehmen, das Deutschland-Ticket als Job-Ticket anzubieten – ein Modell, bei dem der Arbeitgeber die Fahrkarte zum Teil subventioniert und noch ein Rabatt des Tarifanbieters hinzukommt. „Das würde das Deutschland-Ticket richtig pushen“, sagt Palla. Es hätten bereits 300 Unternehmen in Deutschland Interesse an einer solchen Lösung gezeigt.
Hören Sie in der neuen Folge von „Die Stunde Null“,
- was die Bahn beim 9-Euro-Ticket gelernt hat
- weshalb bestimmte Tarife im Nahverkehr verschwinden werden,
- was den Bahnverkehr in Deutschland von dem in Österreich unterscheidet.
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