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Kunstkompass Top 20: Olymp der Kunst

Platz 4: Louise Bourgeois. 1911-2010. Skulptur und Installation, USA. "Maman" vor der National Gallery of Canada
Platz 4: Louise Bourgeois. 1911-2010. Skulptur und Installation, USA. "Maman" vor der National Gallery of Canada
© Gemeinfrei
Von Martin Kippenberger bis Roy Lichtenstein: Diese zehn Gegenwartskünstler sind auch über ihren Tod hinaus die erfolgreichsten. Der Nachruhm im Kunstkompass

Eigentlich lautet ein altes Gesetz der Kunst: Der wahre Ruhm ereilt Künstler erst nach ihrem Tod. Auch diesen Nachruhm dokumentiert der Kunstkompass – mit dem Olymp-Barometer, dem Ranking der verstorbenen Künstler. Berühmt und im Kunstkompass vertreten waren dessen Vertreter allerdings auch schon zu Lebzeiten: der 2010 verstorbene Maler Sigmar Polke etwa. Er war nicht nur einer der Erfinderischsten seiner Zunft, sondern auch ein überaus schlagfer-tiger Zeitgenosse. Als er 2001 erstmalig mit großem Punktevorsprung vor Gerhard Richter den Spitzenplatz im Kunstkompass eroberte, kommentierte er augenzwinkernd: „Ich wollte nie die Nummer eins werden, denn dann kann ich ja nicht mehr steigen.“

Seit seinem Tod 2010 behauptet Polke im Olymp den dritten Platz: hinter Andy Warhol und Joseph Beuys. Polke griff immer wieder zu neuen Materialien, Motiven und Techniken, um in seinen Werken den deutschen Wohlstandsbürger ironisch aufs Korn zu nehmen. Polke über Polke: „Ich war schon immer ein frecher Kerl!“































































































































































































Platz

Name

Lebenszeit

Nationalität

Kunstform

Gesamt

Zuwachs

1

Andy Warhol

1928-1987

USA

Pop-Art

166780

5650

2

Joseph Beuys

1921-1986

GER

Skulptur, Aktionskunst

161770

5500

3

Sigmar Polke

1941-2010

GER

Malerei

119310

3250

4

Louise Bourgeois

1911-2010

USA

Skulptur, Installation

90120

2950

5

Martin Kippenberger

1953-1997

GER

Malerei, Objekt

74480

2550

6

Sol LeWitt

1928-2007

USA

Minimal-Art

72240

4600

7

Cy Twombly

1928-2011

USA

Malerei, Objektkunst

68290

4100

8

Mike Kelley

1954-2012

USA

Objektkunst, Kritische Kunst

66750

1050

9

Franz West

1947-2012

AUT

Objektkunst

63600

1950

10

Roy Lichtenstein

1923-1997

USA

Pop-Art

63240

1200

11

Robert Rauschenberg

1925-2008

USA

Pop-Art

60560

4650

12

Yves Klein

1928-1962

FRA

Nouveau Realisme

60400

2600

13

Nam June Paik

1932-2006

KOR

Mediale Kunst

55800

1000

14

Marcel Broodthaers

1924-1976

BEL

Objektkunst, Installation

51780

5800

15

Donald Judd

1928-1994

USA

Minmal-Art

51720

1000

16

Dan Flavin

1933-1996

USA

Minimal-Art

51360

2100

17

Jörg Immendorff

1945-2007

GER

Malerei, Skulptur

48970

250

18

Dieter Roth

1930-1998

CHE

Objektkunst, Installation

48700

1000

19

Ellsworth Kelly

1923-2015

USA

Malerei

48410

1000

20

Günther Förg

1952-2013

GER

Malerei, Skulptur

46530

650

Die Kompassmethode

Die neue Capital erscheint am 22. November

Aus Capital 12/2018

Die neue Capital erscheint am 22. November

Seit 1970 misst der Kunstkompass so objektiv wie möglich Ruhm und Rang zeitgenössischer Küntser weltweit. Verkaufspreise spielen bei der Bewertung von mittlerweile mehr als 30.000 Künstlern keine Rolle. Die Qualität von Kunst lässt sich zwar nicht messen, wohl aber ihre Resonanz in der internationalen Fachwelt. Beobachtet und mit Punkten bewertet werden die folgenden Kriterien: Einzelausstellungen in einem der über 300 renommierten internationalen Museen wie dem Guggenheim in New York; Teilnahme an einer von über 100 Gruppenausstellungen in Jahr wie der Biennale in Venedig, Rezensionen in renommierten Kunstmagazinen, Ankäufe durch namhafte Museen, Ehrungen mit Auszeichnungen wie dem Turner-Preis in London; und bei Skulpturen außerdem: Ausstellungen im Außenraum. Die Punkte werden seit 1970 jährlich addiert und bestimmen die Position der Künstler im Ranking. Zu den Stars von morgen werden die Künstler gekürt, die noch nicht zu den Top 100 gehören, aber im vergangenen Jahr die größten Punktzuwächse erzielten.

Der Beitrag ist in Capital 12/2018 erschienen. Interesse an Capital? Hier geht es zum Abo-Shop , wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es bei iTunes und GooglePlay

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