Arztpraxen und ihre Einnahmen
Arztpraxen in Deutschland haben 2021 im Durchschnitt Einnahmen in Höhe von 756.000 Euro verzeichnet. Allerdings verzerren laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sehr hohe Werte bei einigen Praxen das Bild. Betrachtet man den Medianwert, verzeichnete die Hälte aller Arztpraxen Einnahmen bis 464.000 Euro, teilte die Statistikbehörde mit.
Den Einnahmen von durchschnittlich 756.000 Euro standen laut Destatis Aufwendungen von im Schnitt 420.000 Euro gegenüber. Darin waren die Gehälter für Personal enthalten. Damit ergibt sich ein Reinertrag von 336.000 Euro je Praxis. Die Hälfte aller Arztpraxen verzeichneten hingegen einen Reinertrag (Medianwert) von nur maximal 233.000 Euro. Der Reinertrag ist nicht gleichbedeutend mit dem Gewinn. Gemeint ist das Ergebnis der Praxis, ohne Berücksichtigung von beispielsweise der Alters- oder Krankenversicherung des Praxisinhabers.
In der Statistik werden Zahnärzte gesondert betrachtet. Sie nahmen im Durchschnitt mehr Geld ein (791.000 Euro), hatten aber auch deutlich höhere Ausgaben (510.000 Euro). Am Ende lag der durchschnittliche Reinertrag der Zahnärzte im Schnitt 55.000 Euro unter dem aller Praxen, nämlich bei 281.000 Euro.
Psychotherapeuten fallen ebenfalls nicht in die allgemeine Statistik zu Arztpraxen. Sie kamen laut Destatis 2021 auf Einnahmen von durchschnittlich 127.000 Euro und einen Reinertrag von 91.000 Euro. Das lag auch daran, dass diese Praxen mit durchschnittlich 1,8 Personen deutlich kleiner waren. Arzt- und Zahnarztpraxen kamen beim Personal auf durchschnittlich jeweils 9,8 Personen. Bei den Arztpraxen wurden auch Medizinische Versorgungszentren berücksichtigt.
Die Arztpraxen bezogen den Großteil ihrer Einnahmen aus Leistungen für die Krankenkassen. Diese machten laut der Statistik 71,7 Prozent aus. 24,5 Prozent entfielen auf die Abrechnung von Privatpatienten. 3,8 Prozent kamen durch sonstige selbstständige ärztliche Tätigkeiten zustande.
Deutlich anders setzte sich das Einkommen bei Zahnärzten zusammen. Sie erzielten nur 52,7 Prozent ihrer Einnahmen über die Krankenkassen. Ein völlig anderes Bild zeigte sich bei Psychotherapeuten. Sie erhielten laut Destatis 90,1 Prozent ihrer Einnahmen per Kassenabrechnung.