Der Traum vom Auswandern endet nicht selten mit dem Erwachen in der harten Realität. Was daheim noch nach einer klugen Entscheidung für die persönliche und berufliche Entscheidung klang, erweist sich vor Ort als Sackgasse. InterNations, ein Netzwerk für Menschen, die im Ausland leben und arbeiten, hat auch in diesem Jahr seine Mitglieder nach ihren Erfahrungen in der neuen Heimat befragt. Das einhellige Urteil: Diese zehn Länder sollten Auswanderer tunlichst meiden.
An der Studie „Expat Insider 2018“ beteiligten sich laut InterNations mehr als 18.000 Mitglieder mit 178 Nationalitäten aus 187 Gastländern. Für 68 Staaten und Territorien wurde die nötige Mindestzahl an Befragten erzielt. Dies sind die zehn schlimmsten Länder für Auswanderer 2018.
Die 10 schlimmsten Länder für Auswanderer 2018
#10 Kurz vor dem Brexit ist das Vereinigte Königreich erstmals auf einem der zehn untersten Plätze im Expats-Ranking von InterNations angekommen. 2016 lag das Land noch auf dem 33. Rang. In diesem Jahr reichte es unter 68 Ländern nur noch für Platz 59. Großbritannien verlor in allen Hauptkategorien an Boden. Jobzufriedenheit, Work-Life-Balance, Lebensqualität, Gesundheitsversorgung, Lebenshaltungskosten: Überall schnitt das Land sehr schlecht ab. Vom britischen Schmuddelwetter gar nicht zu reden.
#9 Griechenland bildete im vergangenen Jahr bei dem Expats-Ranking noch das Schlusslicht. In diesem Jahr liegen immerhin acht Länder hinter Griechenland. Das ist vor allem der Gastfreundlichkeit der Einheimischen zu verdanken. Expats finden es immer leichter, sich einzuleben und in der neuen Heimat Freunde zu finden. Der Karriere wegen kommen aber nur die wenigsten Ausländer. In der Hauptkategorie „Im Ausland arbeiten“ belegt Griechenland das fünfte Jahr in Folge den weltweit letzten Platz.
#8 Italien hat im Expats-Ranking einen neuen Tiefpunkt erreicht. Platz 61 unter 68 Ländern ist das bislang schlechteste Ergebnis für das südeuropäische Land. Beim Einleben und bei der Lebensqualität schneidet Italien zwar gar nicht so schlecht ab. Dafür hagelt bei den Berufsaussichten und persönlichen Finanzen von den Expats sehr schlechte Noten.
#6 Politische und ökonomische Instabilität, Umweltverschmutzung, Unzufriedenheit mit dem Job: Ägypten gehört laut der Studie von InterNations zu den schlimmsten Ländern für Expats. Einziger Lichtblick sind die erschwinglichen Lebenshaltungskosten. Sie machen es trotz des niedrigen Lohnniveaus möglich, dass 82 Prozent der Befragten problemlos ihre Rechnungen begleichen können. Das sind vier Prozentpunkte mehr als beim weltweiten Durchschnitt.
#5 Die Türkei lag in den „Flop 10“ 2017 noch auf dem zehnten Rang. In diesem Jahr ging es für das Land weiter bergab. Nur 49 Prozent der Expats sind mit ihrem Job zufrieden (weltweit: 65 Prozent). Schlechte Noten gibt es auch bei den Punkten Jobsicherheit, Work-Life-Balance und Bildung. Auswanderer finden es schwierig, sich in der Türkei einzuleben, die Sprache zu lernen oder ohne Türkischkenntnisse zurechtzukommen. Die instabile politische Lage tut ein Übriges, um die Türkei zu einem der aktuell schlechtesten Länder für Auswanderer zu machen.
#4 Brasilien gilt für viele Menschen als Urlaubsparadies. Ausländer beklagen jedoch eine niedrige Lebensqualität. Vor allem die politische Stabilität und ihre persönliche Sicherheit bereitet Expats Sorgen. Im Familienleben-Index liegt Brasilien sogar weltweit auf dem letzten Platz. Ein kleiner Lichtblick ist für Auswanderer die Freundlichkeit der Brasilianer.
#3 Kein Land bekam in der Umweltkategorie der Expats-Umfrage schlechtere Noten als Indien. Auswanderer-Familien fühlen sich hier oft nicht wohl und sicher. Expats beklagen sich über eine hohe Arbeitsbelastung. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit unter den Befragten liegt in Indien laut der Sudie bei 48,2 Stunden – der weltweite Schnitt beträgt nur 44 Stunden bei einer Vollzeitstelle. Indien büßte im Vergleich zur Studie 2017 neun Plätze ein und kommt aktuell unter 68 Ländern nur noch auf den 66. Rang.
#2 Bergab ging es ebenfalls für Saudi-Arabien. Immer weniger Expats sind mit ihrem Job und ihren Karriereaussichten zufrieden. Sehr schlechte Noten gab es auch für die Freizeitangebote, das Klima, Bedingungen für Familien und die Gastfreundschaft der Einheimischen. Nur bei den persönlichen Finanzen und dem verfügbaren Haushaltseinkommen konnte Saudi-Arabien einigermaßen punkten.
#1 InterNations erstellt die alljährliche Expats-Umfrage seit 2014. Seitdem lag Kuwait stets auf einem der untersten zehn Plätze. In diesem Jahr wurde es sogar der letzte Rang unter allen untersuchten 68 Ländern. Neben schlechten Arbeitsbedingungen und miesen Karriereaussichten enttäuscht Kuwait auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Das Emirat ist weltweites Schlusslicht bei der Freundlichkeit der Bevölkerung und dem Finden lokaler Freunde. Auch Familien fühlen sich in Kuwait nicht willkommen.