Das Ranking des britischen Wochenmagazins „Times Higher Education“ (THE) zu den besten Hochschulen der Welt gehört zu den renommiertesten seiner Art. Die Experten haben mit der Rangliste für 2023 die Lehr- und Lernbedingungen im zweiten vollen Jahr der Corona-Pandemie untersucht. Dabei setzte China seinen Aufstieg im Bereich der internationalen Spitzenbildung fort. Vor fünf Jahren war die Volksrepublik in den Top 100 mit lediglich drei Institutionen vertreten gewesen. Auf der aktuellen Liste waren es bereits sieben.
Noch aber dominieren die USA das Ranking, allerdings mit fallender Tendenz. 34 der 100 besten Hochschulen stammten aus den Vereinigten Staaten. Das waren sieben weniger als vor fünf Jahren. Laut THE werden chinesische Wissenschaftler immer häufiger in der Fachliteratur zitiert, was die zunehmende Qualität der Forschung widerspiegele. Ein noch entscheidender Schwachpunkt ist aus Sicht der Analysten aber die oft fehlende internationale Ausrichtung der chinesischen Hochschulen.
Das Magazin hat nach eigenen Angaben für das Ranking 2023 weltweit 1799 Hochschulen in 104 Ländern und Territorien untersucht. Sie wurden anhand dieser fünf Hauptkategorien bewertet:
- Lehre (zum Beispiel das Verhältnis von Lehrkräften zu Studenten): 30 Prozent der Endnote
- Forschung (Volumen und Einnahmen): 30 Prozent
- Renommee (zum Beispiel die Zahl der zitierten Fachartikel): 30 Prozent
- internationale Ausrichtung (zum Beispiel der Anteil an ausländischen Studenten): 7,5 Prozent
- Einnahmen aus der Industrie (Wissenstransfer): 2,5 Prozent
Die Qualität der Lehre wurde von November 2021 bis März 2022 untersucht.
Ranking der besten Universitäten der Welt

Das Imperial College London ist im Ranking für 2023 der Aufstieg in die Top 10 geglückt. Die University of Chicago musste dafür ihren Platz in der Spitzengruppe räumen. Die Londoner Hochschule zählte zuletzt 18.544 eingeschriebene Vollzeit-Studierende. 61 Prozent von ihnen kamen aus dem Ausland. Die Experten vergaben in den 13 Kategorien insgesamt 90,4 von 100 möglichen Punkten.

Die Yale University belegte wie im Vorjahr Platz neun auf der Liste der besten Hochschulen 2023. Sie fiel in den Top 10 durch den kleinsten Anteil an ausländischen Studierenden (21 Prozent) sowie die geringe Zahl von Studierenden je Lehkraft (5,9) auf.

Keine Veränderung bei der Platzierung gab es auch bei der University of California, Berkeley. Sie belegte mit 92,1 Punkten den neunten Rang. Auf eine Lehrkraft kamen laut THE im Schnitt 18,4 Studierende. Knapp jeder vierte (24 Prozent) der 40.921 Studierenden stammte nicht aus den USA. Berkeley war die einzige Hochschule in den Top 10, die mehr Frauen als Männer beschäftigte (52:48 Prozent).

Die Verantwortlichen in Princeton konnten sich erneut über Platz sieben im THE-Ranking freuen. Die Experten vergaben 92,4 Punkte an die Elite-Universität. An ihr studierten den Angaben zufolge zuletzt 8279 Menschen, 23 Prozent von ihnen internationale Besucher.

Das California Institute of Technology war der Verlierer des Rankings. Die Westküsten-Kaderschmiede für Ingenieure stürzte vom zweiten auf den sechsten Platz ab. Der geringe Frauenanteil in der Belegschaft von 37 Prozent war nicht schuld. Der Wert hatte im Ranking für 2022 noch niedriger gelegen. Die THE-Experten stuften CalTech insbesondere bei der Qualität der Lehre herunter, genauer gesagt von 93,6 auf 90,9 Punkte.

Bessere Nachrichten gab es für die Ostküsten-Konkurrenz. Das Massachusetts Institute of Technology kam erneut auf Platz fünf der besten Hochschulen der Welt. Exakt jeder dritte der 11.415 Studierenden stammte den Angaben zufolge aus dem Ausland. Dem MIT gelang mit 99,8 Punkten für das Renommee in der Fachliteratur der beste Einzelwert in der Spitzengruppe.

Die Stanford University kletterte dank 94,8 Punkten auf der Rangliste für 2023 einen Platz nach oben. Auch hier gab es wie am MIT für die Zitate-Häufigkeit den fast perfekten Wert von 99,8 Punkten. In Stanford kamen auf eine Lehrkraft nur 7,1 Studierende.

Die Universität Cambridge konnte ihren Ruf im zweiten vollen Pandemiejahr ebenfalls verbessern. Die britische Elite-Hochschule stieg vom fünften auf den dritten Platz. Ihr Anteil von 39 Prozent ausländischen Studierenden wurde in den Top 10 lediglich von der Spitzenreiterin getoppt.

Die Harvard University musste sich im ewigen Wettkampf mit ihrer britischen Konkurrentin erneut mit dem zweiten Platz begnügen. Die THE-Experten bewerteten die Ivy-League-Institution mit insgesamt 95,2 Punkten. Jeder vierte der 21.887 Studierenden kam aus dem Ausland. Der Frauenanteil in der Belegschaft von 50 Prozent war der zweithöchste in den Top 10.

Die Universität von Oxford wurde im Ranking von THE zum siebten Mal in Folge zur globalen Nummer eins gekürt. Am Ende summierten sich die Einzelkategorien auf 96,4 Punkte. 99,7 Punkte gab es für die Qualität der Forschung in Oxford. Die älteste englischsprachige Universität der Welt kam auf den höchsten Ausländeranteil (42 Prozent) und zählte zuletzt 20.967 Studierende.