Michael Stüber ist Vorstand der CD Deutsche Eigenheim AG
Sie stehen Mauer an Mauer, liegen meist am Rande der Wachstumsmetropolen und werden vor allem bei gestressten Großstädtern immer beliebter – Reihenhäuser zur Miete werden derzeit verstärkt nachgefragt. Privaten Kapitalanlegern bietet der Kauf eines solchen Hauses daher eine interessante Alternative zum Kauf einer teuren Eigentumswohnung.
Wohnimmobilien sind grundsätzlich eine sichere und wertbeständige Geldanlage. Das hat nicht zuletzt die stabile Performance der Anlageklasse während der Finanzkrise bewiesen. Noch immer denken private Anleger dabei häufig zuerst an den Kauf einer Eigentumswohnung, bevorzugt in einer der dynamisch wachsenden Großstädte. Dabei bekommt die klassische Geschosswohnung aber immer mehr Konkurrenz. Vor allem junge Familien mit geregeltem Einkommen versuchen zunehmend den Spagat zwischen urbanem Leben und dem Wohnen im Grünen und entscheiden sich daher für ein Reihenhaus am Stadtrand.
Deutliches Renditeplus
Das macht sich auch in den Erträgen der Anleger bemerkbar. Denn besonders im direkten Vergleich zu Eigentumswohnungen sind die Renditen von Reihenhäusern durchaus vorzeigbar. Wie das Ratinghaus Feri für die deutsche Hauptstadt errechnet hat, lagen beispielsweise die Mietrenditen für Berliner Reihenhäuser zwischen 2010 und 2014 bei jährlich etwas über sechs Prozent. Privatvermieter klassischer Eigentumswohnungen mussten sich hingegen mit deutlich weniger zufrieden geben. Ihre Mietrenditen lagen im selben Zeitraum zwischen 3,7 und 3,9 Prozent.
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Schuld daran sind nicht zuletzt die hohen Preise für Eigentumswohnungen in den besonders begehrten Innenstadtlagen, die die Renditen in diesem Segment zunehmend nach unten drücken. Dies gilt umso mehr für jene Großstädte, in denen die Marktpreise für zentrumsnahe Wohnungen in den vergangenen Jahren weitaus schneller gestiegen sind als die Angebotsmieten. Zu der vergleichsweise besseren Performance von Reihenhäusern hat aber auch die wachsende Nachfrage nach Wohnraum in den Speckgürteln der Großstädte beigetragen, die weiterhin auf ein knappes Angebot trifft.
Besonders unerfahrene Privatvermieter kommen besser weg
Aber nicht nur die günstige Marktlage trägt zu den besseren Renditen von Reihenhäusern bei. Auch in den Folgerisiken nach dem Immobilienkauf können sich deutliche Unterschiede bemerkbar machen. Verwaltungsausgaben, Instandhaltungsmaßnahmen, Kosten bei Mieterwechseln – gerade auf dem Vermietungsmarkt gibt es für den unerfahrene Privatvermieter viele Stolpersteine, die die Rendite mindern können.
Zwar sind Reihenhäuser hiervon nicht ausgenommen, viele der Risiken sind bei ihnen jedoch weitaus schwächer ausgeprägt als bei Eigentumswohnungen. Stichwort Instandhaltung: Häufig lässt sich beobachten, dass die Mieter von Reihenhäusern mit der Zeit eine stärkere persönliche Bindung mit Haus und Garten entwickeln als Mieter von Wohnungen. Das liegt vor allem daran, dass Häuser ihren Bewohnern ein völlig anderes Wohngefühl bieten. In der Praxis gehen die Bewohner daher weitaus sorgsamer mit „ihrem“ Reihenhaus um und sorgen dafür, dass sich anfallende Reparaturkosten weit weniger im Geldbeutel des Vermieters bemerkbar machen als bei einer Eigentumswohnung.
Auch die Mieterfluktuation ist bei Reihenhäusern in der Regel geringer als bei Wohnungen. Wird die Wohnung zu klein, weil sich die Familie vergrößert oder der Arbeitsort ändert, denken Wohnungsmieter eher an einen Auszug als Hausbewohner. Diese Tatsache zahlt sich für den Vermieter aus, denn er hat seltener Mietausfälle durch Leerstände und somit geringere Neuvermietungskosten.