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Anleihen Zinssuche in Fernost

Das Umfeld für asiatische Anleihen verschlechtert sich. Auf lange Sicht waren viele Asia-Rentenfonds bisher ein ertragreiches Investment.

Chinas Wirtschaft schwächelt weiter. Das könnte in den kommenden Monaten Auswirkungen auf die Anleihemärkte haben. Im März setzte die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für chinesische Staatsanleihen herab, von „stabil“ auf „negativ“. Bisher tragen Investoren die schlechteren Aussichten mit Fassung. Sollte das Rating chinesischer Staatsanleihen tatsächlich absacken, hätte das allerdings negative Folgen für die Schuldtitel chinesischer Unternehmen, warnt der Fondsanbieter NN Investment Partners. Deren Bewertungen orientieren sich nämlich an denen für Staatsanleihen.

Wenn China niest, bekommen andere asiatische Länder Schnupfen. Kein Wunder also, dass Manager von Asia-Rentenfonds angesichts der durchwachsenen Nachrichten aus China besorgt sind. Hinzu kommt, dass ihre Fonds seit Jahresbeginn schlecht abgeschnitten haben. Im Schnitt machten sie in diesem Zeitraum 0,8 Prozent Minus. Auf längere Sicht sieht es deutlich besser aus: In den vergangenen drei Jahren erzielten Asia-Anleihefonds durchschnittlich 5,5 Prozent Plus pro Jahr.

Anleger sollten Mut mitbringen

Am besten schlug sich der Fonds „CS (Lux) Asia Corporate Bond“, aufgelegt von Credit Suisse. Er legte in den vergangenen drei Jahren jährlich im Schnitt sogar um 9,4 Prozent zu. Manager Adrian Chee investiert vor allem in asiatische Unternehmensanleihen, die in US-Dollar denominiert sind. Chinesische Papiere haben im Portfolio mit 47 Prozent das größte Gewicht. Die wirtschaftlichen Probleme in China könnten die Wertentwicklung des Fonds also in der kommenden Zeit nach unten ziehen. Chee legt allerdings großen Wert auf aktives Asset-Management und wird bei Bedarf gegensteuern. In den vergangenen Wochen hat er die China-Quote des Fonds bereits reduziert.

Asiatische Anleihen sind für Anleger interessant: Sie bieten höhere Zinsen als Papiere aus Europa oder den USA und sind zugleich weniger riskant als Zinstitel aus vielen anderen Schwellenländern, etwa Argentinien. Interessierte Anleger sollten aber Mut mitbringen. Viele Manager von Asia-Rentenfonds konzentrieren sich nämlich auf Unternehmens- statt Staatsanleihen und scheuen auch vor Papieren mit Ramschbewertung nicht zurück. Diese Strategie kann hohe Erträge generieren, manchmal aber auch schiefgehen. In jedem Fall müssen Anleger mit vergleichsweise starken Wertschwankungen rechnen.

Beispiel „Allianz Flexi Asia Bond“: Der Fonds aus dem Hause Allianz Global Investors investiert derzeit fast ein Viertel des Fondsvermögens in Hochzinsanleihen. Damit erzielte er während der vergangenen drei Jahre ein Plus von durchschnittlich 4,4 Prozent jährlich. Zum Vergleich: Im Fonds „Fidelity Asian Bond“, aufgelegt von Fidelity, machen Junk Bonds nur 6,5 Prozent aus. In den vergangenen drei Jahren legte er im Schnitt um 8,4 Prozent pro Jahr zu.

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