Ihre Hauptversammlungen in Omaha, Nebraska, glichen stets einer Pilgerfahrt: Das von Warren Buffett und dem gestern im Alter von 99 Jahren verstorbenen Charlie Munger aufgebaute Unternehmen Berkshire Hathaway ist in der Geschichte des Kapitalsmus einmalig – eine Holdinggesellschaft, die von ihren Fans verehrt wird und viele Menschen zu Wohlstand gebracht hat.
Über die Geschichte hinter Berkshire Hathaway haben Capital-Chefredakteur Timo Pache und Finanzexperte Tobias Kramer von Echtgeld.tv in einer Sonderfolge des Podcasts „Aktien fürs Leben“ gesprochen.
Schon früh zeichnete sich in Buffetts Leben ein Talent für geschickte Investments ab. Bereits in der Grundschule soll er Coladosen und Kaugummi gewinnbringend an seine Mitschüler verkauft haben. In seinem ersten Nebenjob als Zeitungsbote wurden kurzerhand Lieferrouten optimiert und Freunde und Bekannte eingestellt, um immer mehr Zeitungen verteilen zu können.
Diese ersten Investmenterfahrungen aus Kindheit und Jugend vertiefte Buffett als Student der Wirtschaftswissenschaften. An der Columbia Business School lernte er bei Benjamin Graham, der Buffett mit der Anlagestrategie des Value-Investing vertraut machte, was seine Karriere als Investor und Unternehmer maßgeblich beeinflussen sollte. Er begann gezielt nach Unternehmen zu suchen, deren tatsächlicher Wert unter dem aktuellen Aktienkurs lag und in diese zu investieren.
Wertvollste Aktie der Welt
So auch in ein heruntergewirtschaftetes US-Textilunternehmen, dessen Vorstandsvorsitzenden sich daran störte, dass Buffett mehr und mehr Anteile zu erwerben begann. Deshalb wollte er sie für einen geringen Aufpreis zurückkaufen. Als in seinem offiziellen Angebot der Preis pro Aktie um einen Achtel-Dollar unter dem zuvor vereinbarten Preis lag, rächte sich Buffett, indem er das Unternehmen vollständig erwarb und den Vorstandschef feuerte.
In den folgenden Jahren baute Buffett die Textilfirma zu dem Unternehmen um, das heute Berkshire Hathaway ist. Mit fast 500.000 Euro ist die sogenannte A-Aktie des Unternehmens die wertvollste Aktie der Welt. Die sogenannten B-Aktien sind aktuell schon für einen Preis von 360 Euro zu bekommen.
Nicht zuletzt seit dem Tod von Buffetts Weggefährten Charlie Munger steht die Frage im Raum, wie die Nachfolge bei Berkshire geregelt werden könnte – schließlich ist auch Buffett bereits 93 Jahre alt. Auch darum geht es in dieser „Aktien fürs Leben“-Sonderfolge.