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Warren Buffett Buffetts Bargeld-Berg: 5 Zahlen aus dem Quartalsbericht von Berkshire Hathaway

Warren Buffett 2019 auf der Aktionärstagung seiner Firma Berkshire Hathaway
Warren Buffett 2019 auf der Aktionärstagung seiner Firma Berkshire Hathaway
© picture alliance / Xinhua News Agency | -
Starinvestor Warren Buffett hat sein Geld umgeschichtet und sitzt jetzt auf einem riesigen Berg an Bargeld. Die fünf spannendsten Zahlen aus den jüngsten Veröffentlichungen seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway

Starinvestor Warren Buffett bastelt weiter an seinem perfekten Portfolio und der besten Börsen-Strategie: Die Talfahrt auf dem Aktienmarkt hat in seinem Unternehmen Berkshire Hathaway zwar zu Korrekturen geführt. Damit schlägt auch bei Buffett die schlechte Stimmung vieler Anlegerinnen und Anleger durch, die weiter hohe Zinsen erwarten und deshalb sehr zurückhaltend agieren. Der altgediente Börsen-Profi schichtete das Vermögen aber entsprechend um und sitzt nun auf einem riesigen Berg an Bargeld. Das sind die spannendsten Zahlen aus den jüngsten Veröffentlichungen von Berkshire Hathaway:

12,77 Mrd. Dollar Verlust

Die schlechte Nachricht zuerst: Der Kursverfall der Apple-Aktie hat Buffetts Firmenkonglomerat Berkshire-Hathaway tief in die roten Zahlen getrieben. Der Nettoverlust im dritten Quartal fiel mit 12,77 Mrd. Dollar viermal so hoch aus wie ein Jahr zuvor, wie der Konzern am vergangenen Wochenende mitteilte. Dass der Apple-Kurs um zwölf Prozent nachgab und andere Aktienpakete im Depot ebenfalls an Wert verloren, bescherte der Firmengruppe Buchverluste von 23,5 Mrd. Dollar. Doch Buffett ist leidgeprüft: Das Nettoergebnis der Firmengruppe des 93-Jährigen schwankt oft stark, eben wegen jener Bewertungseffekte.

10,76 Mrd. Gewinn

Die gute Nachricht ist, dass die Buchverluste nicht voll durchschlugen. Das verdankte der Konzern profitablen Geschäften eigener Unternehmen. Weil etwa der Autoversicherer Geico für weniger Unfälle aufkommen musste und das Rückversicherungsgeschäft von einer vergleichsweise wenig schadensträchtigen Hurrikan-Saison profitierte, kletterte der operative Gewinn von Berkshire Hathaway um 41 Prozent auf 10,76 Mrd. Dollar. Auch der im vergangenen Jahr übernommene Spielzeughersteller Jazwares, der für seine Squishmallows-Plüschtiere bekannt ist, berichtete von guten Geschäften.

157 Mrd. Dollar Bargeld

Sofern das „Orakel von Omaha“, wie Buffett auch genannt wird, das nächste lukrative Investment auf dem Markt sieht, kann er zugreifen. Denn der Bargeld-Bestand von Berkshire-Hathaway ist durch zahlreichen Aktienverkäufe auf einen Rekordwert von 157 Mrd. US-Dollar (146 Mrd. Euro) gestiegen.

Das Unternehmen verkaufte im dritten Quartal Aktien von US-Firmen und ausländischen Unternehmen im Wert von mehr als 5 Mrd. Dollar. Damit hat Berkshire binnen eines Jahres Unternehmensbeteiligungen im Wert von fast 40 Mrd. US-Dollar abgestoßen. Buffett verkaufte unter anderem Chevron-Aktien im Wert von 12 Mrd. Dollar und kaufte wiederum für 53 Mrd. Dollar Aktien des Chevron-Konkurrenten Hess. Der Wert des gesamten Berkshire-Aktienportfolios schrumpfte von 353 Mrd. Dollar Ende Juni auf 319 Mrd. Dollar.

1,7 Mrd. Zinserträge

Berkshire hat mit am meisten von den steigenden US-Zinsen profitiert. Sie sind inzwischen auf über fünf Prozent geklettert. Entsprechend stiegen die Zinserträge aus den Versicherungsanlagen von Berkshire im dritten Quartal auf 1,7 Mrd. Dollar und damit in den letzten zwölf Monaten auf 5,1 Mrd. Dollar. Dies übertrifft laut „Financial Times“ die gesamten Zinserträge, die die Firma in den vergangenen drei Jahren aus ihren Barreserven erwirtschaftet hat, um ein Vielfaches.

„Die Zinssätze sind hier attraktiv und es scheint eine Hürde zu sein, Bargeld einzusetzen und am Markt arbeiten zu lassen, wenn man risikofrei vier Prozent verdienen kann“, sagte Jim Shanahan, Analyst bei Edward Jones, der „Financial Times“. Er vermutet deshalb, dass der Cash-Bestand von Berskhire noch weiter wächst.

1,1 Mrd. Dollar Aktien-Rückkäufe

Eine Zahl, die Buffett ebenfalls bekanntgab: Das Unternehmen kaufte im dritten Quartal Berkshire-Aktien im Wert von 1,1 Mrd. Dollar zurück, während er im zweiten Quartal noch Rückkäufe über 1,4 Mrd. Dollar tätigte. Aus den veröffentlichten Unterlagen geht jedoch hervor, dass sich die Käufe im August und im September beschleunigt hatten, was darauf hindeutet, dass der Milliardär die Aktien seines Unternehmens für unterbewertet hält.

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