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Aktien Luftfahrt-Aktien haben Potenzial – bleiben aber riskant

Ein Flugzeug beim Start
Ein Flugzeug beim Start
© Getty Images
Im laufenden Jahr könnten die Aktienkurse von Fluggesellschaften steigen. Die Branche hat allerdings nach wie vor mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen

Die Lufthansa-Gruppe hat große Pläne für 2019. Das Unternehmen, zu dem neben der Lufthansa selbst unter anderem Austrian Airlines, Eurowings, Swiss und Brussels Airlines gehören, will im laufenden Jahr in Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz insgesamt 5500 neue Mitarbeiter einstellen. Rund 600 Neue sollen dafür sorgen, dass es in den operativen Abläufen nicht mehr so knirscht wie im vergangenen Sommer, als es zu zahlreichen Flugausfällen und Verspätungen gekommen war. Daneben will die Fluggesellschaft mehr als 1300 neue Flugbegleiter einstellen.

Investoren fanden die Nachricht über die geplanten Neueinstellungen so ermutigend, dass der Kurs der Lufthansa-Aktie kurz nach dem Jahreswechsel leicht zulegte. Damit ist der Sinkflug des vergangenen Jahres zwar noch nicht beendet. Nicht nur Anleger, auch Analysten zeigen sich jedoch vorsichtig optimistisch. Die DZ Bank hat die Aktie der Airline bereits Ende Dezember von „Verkaufen“ auf „Halten“ hochgestuft. Andere Analysten sind ähnlicher Meinung, nicht wenige raten sogar zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel der Börsenprofis für die Lufthansa-Aktie liegt derzeit bei rund 25 Euro.


Lufthansa Aktie


Lufthansa Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

Die Aussichten für den Konzern mit Sitz in Köln scheinen gut. Auf den zweiten Blick dürfte 2019 aber ein schwieriges Jahr werden, nicht nur für die Lufthansa, sondern für Luftfahrtkonzerne generell. Immer mehr Menschen wollen mit dem Flugzeug reisen. Was für die Airlines eigentlich positiv ist, wird zunehmend zur Belastungsprobe: Es mangelt an Infrastruktur und Fachpersonal, Flughäfen sind überlastet, der Luftraum überfüllt. Die Folge sind Verspätungen, Flugausfälle, Chaos, enttäuschte Kunden, unzufriedene Aktionäre. Nicht nur die Lufthansa, die sich im vergangenen Jahr mit der Übernahme von Air Berlin ein Stückweit verhoben hatte, will deshalb nachbessern. Doch das ist nicht so leicht. Zu den Auslastungsproblemen kommt der nahende Brexit hinzu, der neue Luftraum-Absprachen zwischen Großbritannien und der EU nötig macht und britische Fluggesellschaften unter Druck setzt.

Der niedrige Ölpreis kann Airlines helfen

Angesichts all dieser Probleme ist es kaum verwunderlich, dass die Aktien vieler Airlines im vergangenen Jahr schwächelten. Auch für den Flugzeugbauer Airbus ging es ab Ende September steil abwärts, der Kurssturz verhagelte Investoren die Jahresbilanz. Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines beschloss das Jahr 2018 mit einem Minus von rund sechs Prozent. Der Aktienkurs von Easyjet stürzte im vergangenen Jahr rund 26 Prozent ab. Die Ryanair-Aktie gab fast 30 Prozent nach. Und so weiter und so fort.

Viele Analysten sehen jetzt bei Luftfahrt-Aktien Einstiegspreise. So hat die Schweizer Bank UBS die Airbus-Aktie auf „Kaufen“ gesetzt. Auch bei Ryanair rät die UBS zum Einstieg. Die Citigroup wiederum sieht bei Easyjet Einstiegschancen für Investoren. Tatsächlich könnten einige Faktoren Airline-Aktien im laufenden Jahr Rückenwind verschaffen und die Kurse steigen lassen. Dazu gehören nicht nur Investitionen in die operativen Abläufe, sondern auch die niedrigeren Ölpreise, die sich bei Fluggesellschaften in geringeren Kerosinkosten niederschlagen. Der Dachverband der Branche, die International Air Transportation Association (IATA), prognostiziert Fluggesellschaften für 2019 einen globalen Nettoertrag von insgesamt 35,5 Mrd. US-Dollar, gegenüber 32,3 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr. Grundlage dieser Prognose seien der deutlich gesunkene Ölpreis und das solide Wirtschaftswachstum, sagt IATA-Chef Alexandre de Juniac.

Der Dachverband ist nach eigenen Angaben vorsichtig optimistisch, dass sich Luftfahrt-Investments für Anleger im Jahr 2019 auszahlen. Zugleich warnt de Juniac allerdings vor überzogenen Erwartungen. „Es gibt auch Abwärtsrisiken. Das wirtschaftliche und politische Umfeld bleiben volatil“, sagt er. Trotz der etwas besseren Aussichten für das laufende Jahr bleiben Aktien von Fluggesellschaften also ein Investment für Mutige.

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