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Fonds Italien-Fonds enttäuschen

Fonds, die in italienische Aktien investieren, bringen seit Jahren kaum Rendite. 2016 sieht es besonders düster aus.

Italien hat nicht erst seit dem gescheiterten Verfassungsreferendum am vergangenen Sonntag Probleme. Das Land gehört bereits seit Jahren zu den Sorgenkindern der Eurozone. Im Sommer korrigierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das italienische Wirtschaftswachstum nach unten. Er rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Wachstum von weniger als einem Prozent, für 2017 mit einem Prozent. Zuvor waren die IWF-Experten von 1,1 beziehungsweise 1,25 Prozent Wachstum ausgegangen. Italienische Banken sitzen auf faulen Krediten in Milliardenhöhe. Auch das belastet den Ausblick. Nach dem Rücktritt des bisherigen Ministerpräsidenten Matteo Renzi könnten sich die wirtschaftlichen Probleme der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone noch weiter zuspitzen, fürchten Ökonomen.

In der Wertentwicklung von Fonds, die in italienische Aktien investieren, spiegeln sich diese Probleme wider. Im laufenden Jahr haben die Produkte im Schnitt 15,5 Prozent an Wert verloren. Wer angesichts dieser Entwicklung Einstiegskurse wittert, sollte einen Blick auf die längerfristigen Zahlen werfen: In den vergangenen drei Jahren schafften Italien-Aktienfonds durchschnittlich gerade einmal 1,8 Prozent Plus pro Jahr. Die schwache Wertentwicklung belegt, dass die Produkte nicht erst seit gestern Schwierigkeiten haben – und deutet darauf hin, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis es wieder aufwärts geht.

Keiner konnte Verluste vermeiden

In den Portfolios der meisten Italien-Fonds finden sich die Schwergewichte der italienischen Wirtschaft: Aktien des Mineralöl- und Energiekonzerns Eni, des Finanzdienstleisters Unicredit und der Telecom Italia. Daneben investieren Fondsmanager in eine Vielzahl italienischer Unternehmen, die den meisten deutschen Anlegern kein Begriff sein dürften. Verluste vermeiden konnte zuletzt keiner von ihnen.

Die gute Nachricht: Die meisten deutschen Privatanleger dürfte die desaströse Entwicklung italienischer Aktien kalt lassen. Wer nicht aus persönlichen Gründen eine Präferenz für den italienischen Aktienmarkt hegt, ist dort üblicherweise nicht stark investiert. Der Markt ist zu klein und zu speziell. Aus diesem Grund gibt es auch gerade einmal neun Italien-Aktienfonds, die für deutsche Privatanleger erhältlich sind. Sollte es mit Italiens Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter abwärts gehen, müssen deutsche Investoren ihr Portfolio nicht umbauen.

Italien Aktienfonds
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