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Aktien Die besten Unternehmensanleihefonds

Anlageprofis raten zu Anleihen von Unternehmen. Aber Fondsmanager sind sich nicht darüber einig, welche Anleihen die besten sind.
Anlageprofis ziehen Unternehmensanleihen derzeit Staatsanleihen vor (Foto: Getty Images)
Anlageprofis ziehen Unternehmensanleihen derzeit Staatsanleihen vor (Foto: Getty Images)

Investmentgesellschaften weisen Anleger gern darauf hin, dass Unternehmensanleihen im Niedrigzinsumfeld ein besseres Investment seien als Staatsanleihen, weil sie meist höhere Zinsen bieten. Auf den ersten Blick ist diese Empfehlung seltsam: In den vergangenen Jahren haben Fonds, die in Euro denominierte Unternehmensanleihen kaufen, schlechter abgeschnitten als Produkte, die in Euro-Staatsanleihen investieren. Euro-Unternehmensanleihefonds haben auf Sicht von drei Jahren im Schnitt knapp sieben Prozent Plus pro Jahr erzielt. Europäische Staatsanleihefonds legten im selben Zeitraum um mehr als zehn Prozent pro Jahr zu.

Auf den zweiten Blick ist die Empfehlung der Anlageprofis aber durchaus sinnvoll. Die Kurse von Staatsanleihen wurden nämlich zuletzt durch die Suche nach sicheren Häfen getrieben, außerdem durch die immer neuen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit beidem wird es vorbei sein, wenn sich die Eurozone erholt. Und es gibt Anzeichen dafür, dass die Erholung sogar schneller vonstattengehen könnte als gedacht. Unternehmensanleihen würden in diesem Umfeld profitieren, weil der Wirtschaftsaufschwung die Unternehmen stärkt und weil viele Anleger dann stärker auf Risiko setzen dürften – also wohl eher Unternehmens- als Staatsanleihen kaufen werden.

Auf die Gebühren achten

Fünf der zehn besten Euro-Unternehmensanleihefonds verzeichneten in den vergangenen drei Jahren ein jährliches Plus von mehr als zehn Prozent. Dabei verfolgten die Fondsmanager unterschiedliche Strategien: Der Fonds „GAM Star Credit Opportunities“ setzt stark auf Anleihen britischer Banken und Finanzdienstleister wie HSBC und Investec. Manager Anthony Smouha kauft vor allem Anleihen mit langer Restlaufzeit. Diese bieten höhere Zinsen als Kurzläufer, ihre Kurse reagieren aber sensibler auf Zinsanstiege. Der Fonds von Bayern Invest streut das Portfolio dagegen breit über unterschiedliche Laufzeiten und hat unter seinen Top-10-Positionen viele Anleihen französischer Unternehmen, etwa von der Société Générale. Der Fonds „Allianz Euro Credit SRI“ wiederum konzentriert sich auf Anleihen von Firmen, die sozial und nachhaltig handeln.

Anleger, die einen Euro-Unternehmensanleihefonds kaufen wollen, sollten allerdings nicht in erster Linie auf die Ergebnisse der Vergangenheit schauen. Die Geldpolitik hatte in den vergangenen Jahren enormen Einfluss auf die Anleihemärkte. Das wird nicht ewig so bleiben. Früher oder später muss sich zeigen, ob Fondsmanager auch ohne die Unterstützung der EZB erfolgreich sein können. Investoren sollten deshalb vor allem darauf achten, dass ein Fonds nicht zu teuer ist. Darüber hinaus eignen sich die beiden besten Euro-Unternehmensanleihefonds ohnehin kaum für Privatanleger, weil sie eine Mindestanlagesumme von 10.000 beziehungsweise 50.000 Euro erfordern.

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