Anzeige

Anleihen Die besten Euro‑Linker‑Fonds

Inflationsindexierte Anleihen sind zurzeit günstig bewertet. Fondsmanager, die in die Papiere investieren, hoffen auf steigende Kurse.

Fonds, die in inflationsgesicherte Anleihen investieren, haben sich im vergangenen Jahr gut entwickelt. Inflationsgesicherte Anleihen, auch Linker genannt, bieten einen etwas niedrigeren Kupon als vergleichbare herkömmliche Anleihen. Dafür sind Zinsen und Rückzahlungssumme an einen Inflationsindex gekoppelt: Steigt die Teuerungsrate, bekommen Anleger höhere Zinsen. Obwohl die Inflation in der Eurozone im vergangenen Jahr fiel und im Dezember sogar unter die Nulllinie rutschte, auf den ersten Blick also nichts für ein Linker-Investment sprach, stiegen die Kurse der Papiere. Denn Anleihen waren insgesamt gefragt.

Als Schutz vor steigender Inflation spielen Linker nach wie vor keine Rolle. Die EU-Kommission geht sogar davon aus, dass die Eurozone im laufenden Jahr in die Deflation rutschen wird. Als Renditebringer könnten die Papiere aber in der kommenden Zeit interessant sein, sagen Fondsmanager. Der Grund: Damit sich ein Linker-Investment lohnt, muss – vereinfacht gesagt – die Inflation nicht hoch sein, sie muss nur höher liegen als vom Markt erwartet. Weil die Inflationserwartungen derzeit so tief liegen wie selten und immer mehr Anleger davon ausgehen, dass die tatsächliche Teuerung die Erwartungen in den kommenden Jahren übertreffen könnte, steigen die Kurse inflationsgesicherter Anleihen.

Günstige Bewertung lockt Profi-Investoren

Die Performance des besten Euro-Linker-Fonds für deutsche Privatinvestoren kann sich sehen lassen: Auf Dreijahressicht schaffte der „Vanguard Eurozone Inflation-Linked Bond“ ein jährliches Plus von rund 7,7 Prozent, auf Sicht von einem Jahr legte er um 10,5 Prozent an Wert zu. Dabei punktet der Fonds des US-Anbieters Vanguard mit niedrigen Verwaltungsgebühren. Der Fonds hat allerdings einen Haken: Mit einer Mindestanlagesumme von 100.000 Euro eignet er sich nur für sehr wohlhabende Privatanleger. Der Zweitplatzierte, ein Fonds der belgischen Investmentgesellschaft KBC Asset Management, kostet doppelt so viel wie der Vanguard-Fonds, kann aber ebenfalls eine ordentliche Performance vorweisen und lässt sich auch in kleinen Tranchen ordern.

Viele Linker-Fonds verzeichneten in den vergangenen Monaten Kapitalzuflüsse. Die vergleichsweise günstigen Bewertungen der Papiere lockten Profi-Investoren an, die sich bewusst gegen herrschende Trends stellen. Für den sogenannten Contrarian-Ansatz braucht man Mut. Als Beimischung sind Linker-Fonds jetzt aber auch für vorsichtigere Anleger interessant – sofern sie davon ausgehen, dass die Inflation stärker steigt, als es die meisten Investoren erwarten.

Neueste Artikel