Walter Mischel wollte eigentlich nur wissen, wie man Kindern helfen kann, schwere Zeiten durchzustehen . So erfand er eines der berühmtesten Experimente der Psychologie, es macht den Forscher der Stanford Universität bis heute zu einem der berühmtesten Wissenschaftler der Welt. Denn er erforschte mit seinem Experiment, was im Grunde in allen Menschen vorgeht, wenn es darum geht, uns zusammenzureißen wenn jemand etwas von uns verlangt, zu dem wir eigentlich gar keine Lust haben. Zum Beispiel weil diese Aufgabe gar nicht so einfach ist, oder uns etwas anderes gerade viel verlockender erscheint. Walter Mischel erfand das Marshmallow-Experiment. Und das hilft uns auch heute bei der Frage aller Fragen:
Wieviel soll und kann ich eigentlich sparen und wie gebe ich mir einen Schubs, endlich damit anzufangen?
Und so funktionierte dieses berühmte Experiment:
Der Forscher und sein Team setzten die Kinder in einen Raum, in dem es keinerlei Ablenkung gab, keine Bilder, keine Spielsachen – nur einen Tisch, und darauf einen Marshmallow. Dann sagten sie ihnen: „Wir gehen jetzt raus. Wenn Du es schaffst, den Marshmallow nicht zu essen, bis wir wiederkommen, bekommst Du noch einen zweiten.”
Ganze Generationen von Psychologen haben Kinder mit dem Marshmallow-Test traktiert. Mit immer dem gleichen Ergebnis: Die meisten Kinder widerstehen der Süßigkeit nicht. Trotz der Aussicht auf die doppelte Belohnung nach nur zehn Minuten. Sie stopften sich lieber sofort – oder nach nur kurzer Zeit – den Schaumkuss in den Mund und grinsten.
Damit hatte der Psychologe Mischel gezeigt, dass der Belohnungsaufschub – wie es die Psychologen nennen – bei vielen von uns nicht funktioniert. Deshalb handeln wir im Leben ziemlich oft so: Wir wählen lieber die kleine Belohnung jetzt, als zu warten, dass wir später einen viel größeren Gewinn bekommen. Auch bei der Geldanlage und Altersvorsorge passiert uns das häufig:
Noch mehr Geld für die Altersvorsorge zurücklegen? Das nervt doch. Schließlich könnten wir das Geld jetzt sehr gut gebrauchen: Für einen Wochenendtrip mit Freunden. Oder für ein neues Smartphone. Mischel fand aber später auch noch etwas anderes heraus: Je länger die Kinder im Experiment gewartet hatten, desto besser entwickelten sie sich später. Desto besser konnten sie also lebenslang mit Stress umgehen.
Und Verhaltensökonomen fanden noch eine andere kleine menschliche Denkschwäche, die wir beim Sparen und Anlegen überwinden müssen. Sie nennen sie Gegenwartsfixierung: Wir überschätzen den Wert, den Dinge heute für uns haben und unterschätzen, welchen Wert sie morgen für uns haben könnten. Wir müssen also zuerst einmal genau diese beiden Grundfragen lösen:
- Wie überstehen wir beim Sparen unseren eigenen Marshmallow-Test?
- Und wenn wir ihn überstehen: Wie viel Geld sollten wir dann monatlich sparen, damit die Belohnung später auch lohnend ausfällt?
Denn viele Menschen finden es tatsächlich schwer, für sich den optimalen Sparbetrag herauszufinden. Wir können meist kaum einschätzen, wie hoch unsere Einkünfte in Zukunft sein werden, oder die Zinsen. Und wie viel Geld wir später überhaupt brauchen werden. Es gibt aber einen Trick, um diese Summe für sich zu ermitteln. Und es ist gar nicht mal so schwer. Welcher Trick das ist, das verraten wir in unserer App.
Am Ende dieser Folge jedenfalls steht die maximale mögliche Sparrate, die jeder ganz persönlich für sich ermittelt hat. Und ein paar wertvolle Tipps für alle, denen am Ende des Monats (noch) kein Geld übrigbleibt, weil sie häufig in die Miesen rutschen. Denn es gilt immer: Erst Schulden abbauen, dann Geld sparen.
Wie also legt man nun die maximale Sparrate an und wie teilt man das verfügbare Budget dabei am besten auf? Auch das verraten wir in dieser Folge.
Und das sind die Take Aways:
- Was hindert uns oft am Sparen – und wie überlisten wir uns trotzdem?
- Wie ermittelt man, wie viel man überhaupt sparen kann?
- Und was macht man am besten mit dem Geld?
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