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Börse Dax-Verluste: „Es genügte ein Anlass“

Blick in den Handelssaal der Frankfurter Börse
Nach dem Rekordhoch hat sich die Stimmung an der Frankfurter Börse eingetrübt
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur
Der Börsenmonat August genießt bei Anlegern keine große Beliebtheit – und er scheint seinem Ruf gerecht werden zu wollen. Nach dem Rekordhoch Anfang der Woche geht es bergab. Was ist da los?

Der August ist als Börsenmonat gefürchtet – und macht seinem schlechten Ruf derzeit alle Ehre. Der Dax fällt heute unter die Marke von 16.000 Punkten und verzeichnet damit den vierten Tag in Folge Verluste.

Was ist da los? Am Montag hatte der Leitindex noch sein Rekordhoch bei 16.528 Punkte gefeiert – so hoch war er zuvor noch nie geklettert. Doch dann ging dem Dax die Luft aus, seitdem hat er knapp vier Prozent an Wert verloren.

Fundamentale Gründe dafür gibt es nicht, das konjunkturelle und geopolitische Umfeld hat sich nicht geändert. Die aktuellen Schwierigkeiten sind die alten: Zinserhöhungen, Inflation, schwächelnde deutsche Wirtschaft, Krieg in der Ukraine. Und auch die Gründe für die bisherige Zuversicht vieler Anleger bleiben. Der wichtigste: Die Hoffnung, dass die Notenbanken in den USA und in der Eurozone ihre Zinserhöhungen bald beenden.

Fragt man Börsianer nach dem Grund für den aktuellen Kursrutsch, antworten sie mit „Gewinnmitnahmen“. Nach dem rasanten Kursanstieg werden Anleger also vorsichtiger und streichen lieber Profite ein. Verstärkt wurde das durch die Ankündigung der Ratingagentur Fitch, die Kreditwürdigkeit der USA nicht mehr die Bestnote zu geben. „Im Grunde war der Weg zum kürzlich erreichten Allzeithoch etwas saft- und kraftlos“, sagt ntv-Börsenreporter Frank Meyer. „Es genügte ein Anlass, um einen Abverkauf einzuleiten. Seitdem geht es bergab.“

Der Börsen-Experte weist außerdem darauf hin, dass nur der Dax-Performance-Index ein Rekordhoch erreicht habe. Dieser Index ist die bekannteste und meistzitierte Form des Dax. Er bildet im Gegensatz zu den Notierungen von Einzelaktien und auch der internationalen Vergleichsindizes nicht nur die Kursentwicklung ab, sondern bezieht auch alle Dividendenausschüttungen mit ein.

Der Kursindex, der die ausgeschütteten Dividenden nicht berücksichtigt, hat kein neues Rekordhoch geschafft, sondern dümpelt seit Jahren vor sich hin. Heute steht er in etwa auf dem Niveau, das er im Frühjahr 2000 erreicht hatte.

Der Beitrag ist zuerst bei ntv.de erschienen

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