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Aktien Autoaktien auf der Erfolgsspur

Für viele Autoaktien ist es zuletzt nach oben gegangen. Einige Papiere haben noch weiteres Kurspotenzial. Analysten prognostizieren, dass 2014 ein gutes Jahr für die meisten Autohersteller wird.
Erfolgreich: Die VW-Aktie hat sich in jüngster Zeit gut entwickelt
Erfolgreich: Die VW-Aktie hat sich in jüngster Zeit gut entwickelt
© Getty Images

Sombreros, gutgelaunte Mitarbeiter und ein blumengeschmückter Käfer: Es ging hoch her, als Volkswagen vor kurzem das 50-jährige Jubiläum seines Werks im mexikanischen Puebla feierte. Europas größter Autohersteller hat dort in den vergangenen fünf Jahrzehnten rund zehn Millionen Autos produziert. Um weiter zu wachsen, will Volkswagen in den kommenden Jahren nun auch den US-Markt erobern. Anleger scheinen optimistisch zu sein, dass den Wolfsburgern das gelingt: Der Kurs der VW-Aktie stieg in den vergangenen Monaten stetig, allein in den vergangenen vier Wochen um fünf Prozent.

Das Volkswagen-Papier ist nicht die einzige Aktie aus der Automobilbranche, für die es in letzter Zeit gut lief. Zur mitunter steilen Aufwärtsbewegung des deutschen Aktienindex Dax haben Automobilaktien in den vergangenen Monaten einen großen Teil beigetragen. Zwar schwankten manche Autoaktien mitunter stark - aber: „Im Schnitt haben Papiere der Branche in letzter Zeit stark zugelegt“, sagt Christian Ludwig, Autoanalyst beim Bankhaus Lampe. So stieg etwa der Kurs der BMW-Aktie allein in den vergangenen vier Wochen um fünf Prozent, die Daimler-Aktie konnte im selben Zeitraum acht Prozent zulegen. Der Aktienkurs des französischen Autobauers Renault kletterte gar um 16 Prozent nach oben.

Aufschwung am Automarkt prognostiziert

Wegen des großen Anlegerinteresses sind viele Automobilaktien nun relativ teuer. „Bei ausgewählten Papieren ist aber weiterhin mit steigenden Kursen zu rechnen“, sagt Frank Schwope, Analyst der Nord LB. Denn Branchenexperten prognostizieren nach dem Jahr 2013, das eher durchwachsene Umsatzzahlen mit sich brachte, für dieses Jahr eine Erholung der europäischen Autoindustrie. 2013 war die Zahl der neuzugelassenen Fahrzeuge in der Europäischen Union um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Erste Anzeichen für eine Trendwende gibt es aber bereits: So lieferten Hersteller in der EU nach Angaben des europäischen Branchenverbandes ACEA im Dezember vergangenen Jahres 13,3 Prozent mehr Neuwagen aus als im Vorjahresmonat. Auch im November hatte es bereits einen leichten Anstieg der Neuzulassungen gegeben.

Mit Blick auf diese Zahlen sind die Prognosen für das Jahr 2014 optimistisch. Das gilt nicht nur für den europäischen Markt: Auch in China und den USA soll der Automarkt weiter wachsen, stärker noch als in Europa. „Vor allem Unternehmen mit einer attraktiven Produktpalette, die in diesem Jahr neue Modelle auf den Markt bringen, werden davon profitieren“, sagt Schwope.

Auf Daimler etwa halten Analysten große Stücke und rechnen für das Papier des deutschen Premiumherstellers mit weiteren Kurssteigerungen. „Daimler wird in diesem Jahr interessante neue Modelle auf den Markt bringen“, sagt Nord-LB-Analyst Schwope. Zu den anstehenden Neuerscheinungen bei Daimler zählen etwa die neue C-Klasse und der Geländewagen GLA. Die Aktie des Konzerns notiert derzeit bei einem Kurs von 66 Euro und ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf noch recht günstig bewertet.

Skepsis bei Fiat

Zu seinen weiteren Favoriten zähle Toyota, sagt Schwope: Der japanische Autobauer überzeuge mit einer soliden Produktpalette, die Nachfrage sei nicht nur auf dem japanischen Markt groß. Mit einem KGV von neun ist die Aktie ebenfalls günstig bewertet. Neben Daimler werden auch die anderen deutschen Autobauer in diesem Jahr solide Ergebnisse liefern, erwarten Branchenexperten. Besonders Porsche bescheinigen sie weiteres Kurspotenzial.

Jedoch überzeugen nicht alle Hersteller gleichermaßen. „Etwas weniger optimistisch bin ich für Audi. Dort stehen in diesem Jahr keine markanten Neuheiten an“, sagt Schwope. Auf den von der Eurokrise besonders stark gebeutelten italienischen Autobauer Fiat blicke er ebenfalls mit Skepsis: Ob der Plan von Fiat-Chef Sergio Marchionne aufgehe, sein Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Chrysler-Konzern wieder auf Kurs zu bringen, müsse sich noch zeigen. „Ich halte nicht viel von diesem künstlichen Gebilde“, sagt Schwope. Anleger sollten sich beim Aktienkauf deshalb vorerst zurückhalten.

Neben den Papieren einiger Autobauer ist bei Analysten auch das Dividendenpapier eines Zulieferers besonders beliebt: „Continental ist derzeit sehr gut aufgestellt und wird sich noch weiter steigern, wenn das Jahr für die Autohersteller so gut verläuft wie erwartet“, sagt Bankhaus-Lampe-Analyst Ludwig. Wer sich nicht nur nach Herstelleraktien umsehen wolle, sei mit der Continental-Aktie deshalb gut beraten.

Eines sollten Investoren beim Kauf von Autoaktien generell im Hinterkopf behalten: Die Automobilbranche ist sehr konjunkturabhängig, die Aktienkurse können mitunter stark schwanken. Zwar erholt sich die Weltwirtschaft allmählich, die Eurokrise ist aber noch nicht endgültig ausgestanden. Wie sich die Autohersteller mittelfristig entwickeln, ist ungewiss. Anleger, die sich dieser Risiken bewusst sind, können momentan aber guten Gewissens zugreifen.

Ausgewählte Autoaktien

Unternehmen

ISIN

KGV 2014e

Dividendenrendite
2014e (in %)

Hoch - Tief
(52 Wochen, EUR)

Volkswagen

DE0007664005

7,97

2,66

197,95 - 131,30

BMW

DE0005190003

10,3

3,42

86,10 - 63,27

Daimler

DE0007100000

11,25

3,61

65,84 - 38,14

Porsche

DE000PAH0038

,64

2,84

78,27 - 52,73

Toyota

JP3633400001

8,87

3,45

50,50 - 34,81

Renault

FR0000131906

8,84

2,75

69,00 - 40,75

Continental

DE0005439004

12,82

1,91

164,60 - 80,66

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