Selten klafften die Prognosen der Profis so stark auseinander wie vor dem Jahreswechsel 2023/2024: Während Skeptiker davon ausgehen, dass sich die Börsenindizes am Ende des nächsten Jahres ungefähr auf dem heutigen Niveau bewegen werden, meinen Optimisten, dass allein beim Dax ein Anstieg auf rund 19.000 Punkte drin ist. Das wären knapp 3.000 Punkte mehr als jetzt, also ein Anstieg um fast 20 Prozent. Das wäre enorm, angesichts der Steigerung von ebenfalls fast 20 Prozent, die der deutsche Leitindex bereits in diesem Jahr hingelegt hat. Aber aus der Erfahrung der letzten Jahre muss man auch dazu sagen: Es könnte auch alles ganz anders kommen.
Risiken und mögliche Auslöser für größere Krisen am Finanzmarkt sehen die Fondsmanager nämlich durchaus am Horizont. Mit am meisten besorgt sie die Situation am Gewerbeimmobilienmarkt, ebenso der Immobilienmarkt in China. Zudem ist die geopolitische Lage noch immer angespannt – vor allem in drei Regionen könnten sich die aktuellen Konflikte weiter verschärfen: in der Ukraine, im Nahen Osten und in Taiwan.
Dazu kommt, dass die Gefahr einer möglichen globalen Rezession noch immer nicht vom Tisch ist, auch wenn sie zunehmend unwahrscheinlich erscheint. Bisher zeigen sich die großen Volkswirtschaften recht resistent, allen voran die USA. Doch es gibt keine Garantie, dass das so bleibt und die „Landung“ der Wirtschaft gänzlich ausbleibt, die gewöhnlich auf starke Zinserhöhungen folgt. Es wäre zumindest historisch bemerkenswert, wenn es zu keinem Einbruch kommen würde. Man darf 2024 also durchaus gespannt entgegensehen. Und dennoch können sich Anleger bereits jetzt auf einige Dinge einstellen und ihr Depot zukunftsfitter machen:
Tipp 1: Nicht nur auf Aktien setzen!
Wenn es an den Märkten gut läuft, dann sind Aktieninvestments diejenigen Papiere, mit denen die ansehnlichsten Renditen möglich sind. Das zeigt die Finanzmarktstatistik der vergangenen 120 Jahre: Wer sehr breit investierte und auf einen der großen Länder- oder Regionenindizes setzte – also auf die USA, Europa oder Australien – oder auf ein weltweit gestreutes Aktienpaket, der erzielte damit langfristig eine gemittelte Rendite von 6 bis 7 Prozent pro Jahr. Und zwar real, also nach Abzug der Inflation (nominal vor Inflation sind es zirka 9,5 Prozent). Daran reichten die Renditen anderer Anlageklassen auf lange Sicht nicht heran.