Für viele Pendler und Urlauber ist die Bahn das größte Ärgernis im Land: verspätet, kaputt, überlastet. Berthold Huber soll das Chaos richten. Aber der Infrastrukturchef des Konzerns dämpft die Erwartungen
Capital: Herr Huber, Ihre Züge bleiben liegen, Verspätungen summieren sich auf Stunden. Und dann ist das Bier im Bordbistro alle, das Klo gesperrt. In diesem Chaos gibt es Menschen, die wir wirklich bewundern: Ihre Mitarbeiter, die oft die Ruhe bewahren und versuchen zu retten, was eigentlich nicht zu retten ist. Was geben Sie denen, damit die so mitziehen?
BERTHOLD HUBER: Das mag sich jetzt altmodisch anhören, aber es gibt den Eisenbahnerstolz. Der rührt aus dem Gefühl, dass wir Eisenbahner eine wirklich wichtige Funktion haben. Während Corona ist dieser Stolz enorm gewachsen, weil wir dafür gesorgt haben, dass die Züge weitergefahren sind. Gerade wenn es schwierig wird, halten die Kolleginnen und Kollegen zusammen.