Mehr als 30 Jahre lang schrieb der legendäre Investor André Kostolany Kolumnen für Capital. Auf C+ dokumentieren wir in einer Serie einige seiner Texte. 1972 erklärt er, wieso es gut ist, dass Wechselkurse steigen und fallen können
„Nur der Ochs ist konsequent", sagte Bismarck, „weil er immer dasselbe Heu frißt.“ Ich erkläre mich für einen Ochsen, denn ich bleibe seit Jahren meinen Ideen treu: Das Währungsproblem ist ohne Dollar-Floating nicht zu lösen. Für empfindliche Politiker und Exporteure verwende ich statt dieses Reizwortes lieber den Ausdruck Pendelsystem. Bei Floating drängt sich die Vorstellung eines ziel- und steuerlos herumtreibenden Schiffes auf; unter Pendelsystem verstehe ich hingegen das Hin- und Herschwingen der Wechselkurse, bis sie sich von selbst auf einen Ruhepunkt einpendeln, der den Realitäten entspricht.