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USA E-Auto-Förderung vor dem Aus: Warum Elon Musk das gut findet

Elon Musk (links) ist Wahlkampfspender und Beauftragter für Bürokratieabbau des künftigen US-Präsidenten Donald Trump (rechts)
Elon Musk (links) ist Wahlkampfspender und Beauftragter für Bürokratieabbau des künftigen US-Präsidenten Donald Trump (rechts)
© ASSOCIATED PRESS / Brandon Bell / Picture Alliance
Das Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Donald Trump will die staatliche Unterstützung für E-Autos zusammenstreichen. Elon Musk glaubt: „Das wird Tesla nur helfen.“

Der designierten US-Präsidenten Donald Trump plant offenbar, die staatliche Unterstützung für Elektroautos in seinem Land zurückfahren. Das geht aus einem Strategiepapier seines Übergangsteams hervor, über welches die Nachrichtenagentur Reuters diese Woche berichtete. 

Trumps Team schlägt demnach vor, die steuerlichen Kaufanreize für E-Autos von bis zu 7.500 Dollar zu streichen. Zudem soll die rund 7,5 Mrd. Dollar schwere Förderung für den Aufbau der Ladeinfrastruktur zurückgenommen werden und stattdessen in die Produktion von Batteriematerialien fließen.

Vorrang für nationale Sicherheit

Die Vorhaben – sollte Trump sie tatsächlich umsetzen - stellen eine Abkehr von der bisherigen Verkehrsstrategie unter dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden dar, der die Anreize im Zuge des 300 Mrd. Dollar schweren Subventionspakets IRA eingeführt hatte.

Das Trump-Team begründete seine Kürzungspläne mit der Priorisierung der nationalen Sicherheit. Batterien, Batteriematerialien und andere Komponenten seien „wichtig für die Rüstungsproduktion“, Elektroautos und Ladestationen seien es nicht, heißt es in dem Dokument. Das Team empfiehlt auch, weltweit Zölle auf Batterien und Batteriematerialien zu erheben und dann individuelle Ausnahmen mit Verbündeten auszuhandeln.

Musk: „Das wird Tesla nur helfen.“

Elon Musk, Donald Trumps neuer Beauftragter für Bürokratieabbau und Chef des E-Auto-Herstellers Tesla, befürwortet die Kürzungen für seine Branche – allerdings aus anderen Gründen als der nationalen Sicherheit. „Streicht die Subventionen. Das wird Tesla nur helfen“, schrieb er im Juni auf seinem Kurznachrichtendienst X. Im Dezember, als Musk schon Teil des Trump-Teams war, bekräftigte er seine Aussage am Rande eines Washington-Besuchs erneut: „Ich denke, wir sollten alle Steuergutschriften abschaffen.“

Musk hatte in der Vergangenheit schon mehrfach behauptet, dass die Steuergutschriften für E-Autos vor allem Teslas Konkurrenten nütze und den Wettbewerb verzerre. 

Kürzungen würde Konkurrenz härter treffen

Nach Einschätzung von CNN-Autokorrespondent Chris Isidore ist an dieser These durchaus etwas dran. Tesla sei aufgrund seiner Pionierrolle nämlich der einzige amerikanische E-Autobauer, der bereits profitabel ist. „Wenn also die Steuergutschrift für Elektroautos wegfällt, (… ) würde das nur die Gewinne von Tesla reduzieren, nicht aber die Verluste erhöhen, wie es bei etablierten Autoherstellern der Fall sein könnte“, schreibt der Autoexperte.

In anderes Worten: Für Tesla wäre der Wegfall der Subventionen nicht existenzbedrohend, für die E-Auto-Linien der unprofitablen Späteinsteiger aber schon. „Einige dieser Autohersteller könnten sogar ihre Produktion und den Verkauf von E-Fahrzeugen zurückfahren, um die Verluste zu begrenzen“, so Chris Isdore. Dadurch würde sich die Wettbewerbssituation von Tesla dann verbessern. 

Mit Material von Reuters

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