Seit dem 1. Januar gilt für Deutschlands Banken eine neu gewonnen Freiheit. Sie können ein eigene Bezahlangebote auf Apple-Geräten starten, ohne dafür auf Apple Pay zurückgreifen und damit den strengen Vorschriften des US-Konzerns folgen zu müssen. Möglich macht das ein neues Gesetz, für das die deutschen Kreditinstitute – allen voran die Sparkassen – lange gekämpft haben.
Nur: Nach all der Aufregung, den der Gesetzesvorstoß im November verursachte, will nun offenbar niemand mehr von den neuen Freiheiten Gebrauch machen. Keine einzige Großbank, die von Finance Forward zu dem Thema angefragt wurde, plant, einen Antrag auf Nutzung von Apples NFC-Schnittstelle zu stellen. Sie verhalten sich damit ähnlich wie die Sparkassen, die Ende Januar zugaben, gar keinen Antrag stellen zu wollen.
Dabei war das Gesetz das Ergebnis monatelanger, intensiver Lobbyarbeit, die sogar in einen Konflikt zwischen deutscher und US-amerikanischer Regierung mündete. So berichtete die FDP-Finanzpolitikerin Bettina Stark-Watzinger später davon, „dass die US-Botschaft auf höchster Regierungsebene intervenierte, um diesen Beschluss zu verhindern und den parlamentarischen Prozess zu stoppen“. Die US-Botschaft dementierte allerdings, Einfluss genommen zu haben.
Warum Deutsche Bank, Commerzbank, Volksbanken und andere darauf verzichten und was sie stattdessen vorhaben, das lesen Sie heute auf Finance Forward, dem neuen Finanzportal von Capital und OMR. Für den täglichen Newsletter können Sie sich hier anmelden.