Auf Platz 1 der „Top 100 Out Executives“ steht Katrin Suder, Leiterin des Digitalrats der Bundesregierung gekürt. Unter den weiteren prominenten Namen auf der Liste finden sich Führungskräfte von Unternehmen wie McKinsey, Accor oder SAP. Die Liste ist bislang die einzige ihrer Art in Deutschland. In den USA und Großbritannien hingegen gibt bereits seit einigen Jahren vergleichbare Initiativen. Capital und Business Punk sind Medienpartner der Initiative.
Das Ranking wurde von der Prout at Work-Foundation und dem Unternehmen Uhlala ins Leben gerufen – initiiert von Stuart Cameron, CEO von Uhlala. In den vergangenen Monaten wurden dafür über 100 Personen nominiert. Die finale Selektion der Top-Auswahl wurden von einer Jury vorgenommen, darunter Siemens-Vorstand Janina Kugel und Allianz-Vorstand Ana-Christina Grohnert, ebenso wie von Medienseite Jenny von Zepelin, leitende Redakteurin bei Capital sowie Christian Cohrs, Redaktionsleiter von Business Punk. Kriterien für die Entscheidung waren neben dem beruflichen Erfolg auch das Engagement, welches die Kandidaten für das Thema an den Tag legen.
Und hier kommt die Auswahl der Top 25:
Die Top 10 im Bild:
Gero Furchheim
#10 Gero Furchheim ist seit 2009 Vorstandschef der Cairo AG, die Designmöbel über das Internet verkauft. Seit 2014 ist er zudem Präsident des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh). Von 1998 bis 2008 war Furchheim Kommunikationschef der Leica Camera AG. Er wohnt mit seinem Lebenspartner in Frankfurt.
Philipp Räther
#9 Philipp Räther ist der Konzerndatenschutzbeauftragte der Allianz SE. In dieser Eigenschaft berät er die Allianz und insbesondere deren Vorstand bei allen Fragen des Datenschutzes global und konzernweit. Diversity ist für Räther eine der wichtigsten Voraussetzungen für das erfolgreiche Arbeiten seiner Abteilung. Zuvor war er in ähnlicher Funktion bei der UBS über acht Jahre in London und als Rechtsanwalt bei Freshfields tätig.
Kerstin Pramberger
#9 Kerstin Pramberger ist seit 2017 Global Relationship Executive, Senior Vice President, bei der State Street Bank in Frankfurt. Dort ist sie global zuständig für zwei der zehn wichtigsten institutionellen Kunden. Zuvor bekleidete sie Führungspositionen bei der Deutschen Bank im Wealth Management, HR und Investment Banking, wo sie Verantwortung für acht europäische Märkte trug.
Kornelia Wenz
#7 Kornelia Wenz ist Leiterin Kunden Contakt Center der Deutschen Telekom. Seit 1986 arbeitet sie für den Konzern, seit 1999 auf Führungsebene. Sie plädiert für Offenheit im Umgang mit ihrer sexuellen Neigung. „Wenn ich meine sexuelle Identität als Stärke begreife, ist es etwas, was ich sichtbar machen möchte. Offenheit macht stark, Heimlichkeiten erpressbar“, sagte sie in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“
Karen Meyer
#6 Als Global Chief Operating Officer, Human Resources ist Karen Meyer bei der Deutschen Bank zuständig für die Strategie, das Budget- und Risikokontrollmanagement für den HR-Bereich sowie die Personalplanung und -Analyse für den Deutsche-Bank-Konzern. Frau Meyer ist seit Abschluss ihres Studiums an der Universität Kiel im Jahr 1990 bei dem Kreditinstitut beschäftigt Von 2016-2018 war sie Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Postbank AG.
Miriam Meckel
#5 Miriam Meckel ist Herausgeberin des Wochenmagazins Wirtschaftswoche und von ada, der neuen Plattform für das digitale Leben und die Wirtschaft der Zukunft. Seit 2005 ist sie Professorin für Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen. In ihrem neuen Buch „Mein Kopf gehört mir“ reflektiert Meckel darüber, was geschieht, wenn auch das Gehirn ans Internet angeschlossen wird, und die damit verbundenen sozialen, ethischen und ökonomischen Fragen.
Ralph Breuer
#4 Ralph Breuer ist Partner im Kölner Büro von McKinsey & Company. Nach seinem BWL-Studium stieg er 2008 als Berater ein und legte seitdem seinen Schwerpunkt auf die Themen Customer Experience und Customer Loyalty. Er ist einer der treibenden Köpfe des weltweiten LGBT+ Netzwerks bei McKinsey namens „GLAM“ und leitet es in Europa. Zusätzlich baute er das Netzwerk „Friends of GLAM“ auf.
Ernesto Marinelli
#3 Ernesto Marinelli kam 2005 zum Softwarekonzern SAP und ist derzeit Senior Vice President Human Resources. Als geoutete Führungskraft möchte er durch das Teilen seiner persönlichen Perspektive in den sozialen Medien und bei Konferenzen „Vordenkertum“ leben. Neben seinem Einsatz als Mentor und bei der Entwicklung künftiger LGBT Führungskräfte, steht Marinelli als Mitglied des HR Leadership Teams von SAP dafür ein, dass LGBT Inklusion Teil der D&I Strategie bleiben.
Eva Kreienkamp
#2 Eva Kreienkamp lebt mit Frau und Hund in Mainz und im Wiedtal. Ihr Coming-out hatte sie mit 16. Sie ist Gründerin des ersten schwul-lesbischen Netzwerkes der Allianz, Mitgründerin und Vorstandsmitglied von Wirtschaftsweiber und FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte) Seit 2015 Geschäftsführerin bei der Mainzer Verkehrsgesellschaft sowie Autorin und Speaker für Mobilitäts-, Queer- und Genderthemen.
Katrin Suder
#1 Katrin Suder war von 2000-2014 bei McKinsey & Company. Dort lag ihr Schwerpunkt auf der Telekommunikations- und IT-Industrie sowie auf dem öffentlichen Sektor. Ab 2007 oblag ihr die Leitung des Berliner Büros, wobei sie sich neben ihren orginären Verantwortungsbereiche zusätzlich für „Women Matter“ und GLAM engagierte. 2014 bis 2018 war Suder als beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium für Verteidigung für Planung, Rüstung, IT & Cyber zuständig. 2018 übernahm Suder den Vorsitz des Digitalrates der Bundesregierung. Katrin Suder ist verheiratet und hat drei Kinder.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass die Liste – als erste ihrer Art in Deutschland – bereits einen so starken Zulauf bedeutsamer, seniorer und engagierter geouteter Führungskräfte erhalten hat“, sagte Albert Kehrer, Vorstand der Prout at Work-Foundation. „Dass die Liste zudem von einer Frau angeführt wird und sich allein unter den Top 10 bereits 60 Prozent Frauen befinden – ist für mich zudem ein deutliches Zeichen für den Wandel.“
Allerdings betonen die Macher auch, dass deutlich mehr prominente Namen auf der Liste stehen könnten – Namen, die den Organisatoren und Jury-Mitgliedern teilweise persönlich bekannt seien. Obwohl die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen bereits vollzogen sei, trauten sich viele nicht mit ihrem Namen auf einer Liste veröffentlicht zu sein – so heißt es von Seiten der Initiatoren. „Die Liste ist ein Gradmaß für die Entwicklung von LGBT- Chancengleichheit in der Arbeitswelt“, sagt Jean-Luc Vey ebenfalls Vorstand von Prout at Work. Es müsse normal werden, dass man offen mit seiner sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz umgehen kann, so Vey.
Hier kommen die weiteren 75 Out-Executives der Top 100 in alphabetischer Reihenfolge: