Wer sich im Internet nach Altersheimen umschaut, dem wird schnell klar: Durchschnittsrentner wohnen, vermögende Rentner residieren. Während Heime für die Mittelschicht „Wohnen im Alter“ anbieten, nennen sich Altersheime für Gutbetuchte hochtrabend Seniorenresidenzen. Wer dort einzieht, der bekommt Menüs vom Sternekoch, hat Zutritt zu Wellnesslandschaften und kann atemberaubende Ausblicke genießen. Je nach gewünschten Leistungen müssen Rentner dafür teils sechsstellige Beträge hinblättern. Capital stellt einige der luxuriösesten Altersheime Deutschlands vor:
Luxuriöse Altersheime in Deutschland
Wer keine Lust darauf hat, seinen Lebensabend an einem einzigen Ort zu verbringen, oder wer schon lange von einer Kreuzfahrt träumt, der kann voraussichtlich im Spätsommer dieses Jahres den Anker lichten. Der Anbieter Ted-Cruises baut derzeit ein Flusskreuzfahrtschiff zur schwimmenden Seniorenresidenz um. Wer noch dieses Jahr einziehen will, kann die eigene Kabine sogar mitgestalten. Das Wohnen auf dem Senioren-Hausboot muss man sich allerdings leisten können: Die günstigste Einzelkabine kostet monatlich 3500 Euro. Dafür bekommen Passagiere an Bord Rundum-Service und Vollpension. Für den Schiffsumbau und alle künftig noch anfallenden Kosten wird zudem einmalig ein sogenannter Bereitstellungsanteil fällig. Dieser liegt je nach Ausstattung der Kabine zwischen 29.000 und 120.000 Euro.
Am Rande des Nationalparks Eifel liegt im kleinen Örtchen Binsfeld eine geschichtsträchtige Seniorenresidenz: die Burg Binsfeld. Erbaut wurde die Wasserburg im Jahr 1533, sie diente zunächst als Herrenhaus. Heute leben dort bis zu 109 Senioren. Im Gegensatz zu vielen anderen Edel-Residenzen können die Bewohner von Burg Binsfeld auch vollstationäre Pflege buchen. Geschichtsfans mit Pflegegrad eins können für 2581 Euro ein Einzelzimmer beziehen und sich ganz als Burgherren und Burgfräuleins fühlen. Weil die Pflegekasse bei höheren Pflegegraden auch einen höheren Anteil an den Kosten übernimmt, zahlt man ab Grad zwei nur 2152 Euro.
Mitten in der Kölner Innenstadt und in unmittelbarer Nähe zum Kölner Dom finden Senioren betreutes Wohnen in bester Lage. Wer sich in der „Residenz am Dom“ einmieten will, muss allerdings genügend Kleingeld mitbringen. Die kleinste Wohnung mit rund 40 Quadratmetern kostet 1850 Euro im Monat. Dafür dürfen die Bewohner allerdings auch einiges erwarten: Jedes Zimmer hat einen Balkon, es gibt ein privates Schwimmbad, eine Sauna und ein Fitnessstudio plus Betreuung. Wer 354 Euro pro Monat mehr zahlt, bekommen zusätzlich jeden Mittag ein Drei-Gänge-Menü serviert. Vollpension kostet monatlich 711 Euro extra.
Wer im Alter keine Lust hat auf Großküchenessen vom Plastiktablett, der wird in den Tertianum-Residenzen fündig. Dort kommt das Essen von Küchenkoryphäe Tim Raue. Der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Koch hat das Küchenkonzept der Premium-Seniorenheime mitentwickelt und führt jeweils in unmittelbarer Nähe der Tertianum-Residenzen in Berlin, München und Konstanz ein eigenes Restaurant. Wer in Raues „Brasserie Colette“ essen möchte, muss in Berlin nicht einmal Schuhe anziehen: Sie befindet sich im selben Haus wie die Seniorenwohnungen, schräg gegenüber des Edelkaufhauses KaDeWe. Die Preise für eine Zwei-Zimmer-Wohnung inklusive Betreuung starten im Tertianum Berlin bei 4600 Euro.
Das Ruhrgebiet ist nicht gerade für seine reizvollen Landschaften bekannt. Die Bewohner der Seniorenresidenz Augustinum in Dortmund bekommen allerdings nicht viel mit von Bergbau-Ruinen und Großstadttrubel. Das Augustinum liegt im Stadtteil Kirchhörde und grenzt an den Stadtwald. Direkt neben der Seniorenresidenz liegt ein See, der gestresste Ruheständler zum Entspannen einlädt. Eine Ein-Zimmer-Wohnung mit Loggia und Betreuung gibt es im Augustinum Dortmund ab 1654 Euro. Zusätzlich müssen Bewohner 12.000 Euro als Wohndarlehen einzahlen. Dieses wird jährlich mit einem Prozent verzinst.