Anzeige

Aktien Gute Argumente für BMW und Daimler

Die jüngste Kursentwicklung spricht nicht für Automobilaktien - aber es gibt andere gute Gründe. Von Daniel Saurenz

Daniel Saurenz betreibt das Investment- und Anlageportal Feingold Research. Der Journalist hat unter anderem für Börse Online und die Financial Times Deutschland geschrieben
 

40 respektive 44 Prozent fehlen den Aktien von BMW und Daimler zu ihren Rekordhochs, aufgestellt im Frühjahr 2015 und im Fall von Daimler im Frühjahr 1998. So weit, so schlecht. Dazu tun sich die beiden Aushängeschilder aus München und Bad Cannstadt im Dax seit einiger Zeit schwer, aber sie haben doch einen gemeinsamen Verbündeten, der sie in den nächsten Monaten und Jahren stützen sollte – die Dividendenrendite. Denn in Zeiten der Null- und Negativzinsen sollte eine jährliche Ausschüttung von fünf Prozent wie ein gefühlter Puffer nach unten wirken.

Zuletzt war jedoch Katzenjammer bei der Performance angesagt. Warum eigentlich? Immerhin liefern die Konzerne ebenso wie die Branche weiterhin erfreuliche Nachrichten. So hat sich das Wachstumstempo des chinesischen Automarkts zuletzt weiter beschleunigt. Im August war die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 24,5 Prozent auf 1,8 Millionen nach oben geschossen. Damit erhöhte sich das Plus für die ersten acht Monate auf 12,7 Prozent. Erfreuliche Meldungen kommen auch vom europäischen Markt. Der Absatz in der Europäischen Union kletterte im August um zehn Prozent auf rund 820.000 Autos im Vergleich zum Vorjahr.

Sorgenfalten am US-Markt

Dennoch sind die Sorgen der Investoren zurückgekehrt. Kopfzerbrechen bereitet Anleger vor allem die deutliche Abkühlung des US-Automarktes. So lagen wegen der schwachen Konjunktur die Verkäufe im August mit einer Jahresrate von 16,98 Millionen nicht nur deutlich unter den Erwartungen von 17,25 Millionen, sondern auch um 3,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit lag der Absatz in vier der vergangenen sechs Monate unter dem Vorjahresniveau.

Für Daimler sind die USA der zweitwichtigste Markt, rund 28.400 Pkw mit dem Mercedes-Stern gingen in die USA, gegenüber 41.072 nach China. Inklusive des Geschäfts mit Lkw und Vans sind die USA sogar ein viel größerer Markt als China. So machte im zweiten Quartal das US-Geschäft 25,9 Prozent des Umsatzes des Konzerns aus, wohingegen „nur“ 10,1 Prozent auf China entfielen. Der wichtigste Markt ist weiterhin Westeuropa, mit 36,3 Prozent der Konzernerlöse.

Konkurrent BMW meldet schon länger deutliche Absatzrückgänge für die USA. Dennoch machen die dortigen Verkäufe immer noch 20 Prozent des Konzernabsatzes aus, im Vergleich zu 22 Prozent für China. „Eine weitere Abkühlung des US-Marktes würde besonders die Premiumhersteller Daimler und BMW deutlich belasten“, meint daher Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets.

Von großer Bedeutung für alle deutschen Autobauer bleibt außerdem der chinesische Markt. Wenngleich es derzeit dort nicht besser aussehen könnte, bezweifeln etliche Experten, dass der Boom weitergehen wird. „Auch in China prägen öffentliche Entscheidungen und Anreize den Automobilmarkt. 2015 halbierte die chinesische Regierung die Steuer auf Abgasemissionen für Einstiegs- und Mittelklassewagen von zehn Prozent auf fünf Prozent. Ein Wachstum bei den Absatzzahlen in China von voraussichtlich acht Prozent auf 23 Millionen verkaufte Fahrzeuge in 2016 ist die Folge“, schrieb der Kreditversicherer Euler Hermes zuletzt. Diese Subventionen dürften verlängert werden, ansonsten könnte der Absatz 2017 um fünf bis zehn Prozent sinken.

Attraktive Bewertung

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2017 von 5,7 für Volkswagen, 7,3 für Daimler und 7,7 für BMW beleben die Autobauer die Plätze zwei bis vier unter den günstigsten Dax-Aktien, hinter der Lufthansa (KGV 4,9). Das zeigt die große Skepsis der Investoren, zumal das KGV des Dax bei 11,8 liegt.

Für mutige Anleger bietet dieses Umfeld eine sehr gute, antizyklische Chance. Bonus- und Memory-Papiere auf BMW (ISIN DE000TD6G9S9 und DE000SE0V0W7) sind eine Möglichkeit, bei Daimler überzeugen die vergleichbaren Papiere DE000SE4XVR7 und DE000SE2TAA9. Wer mehr Risiko eingehen will, kann Discount-Calls einsetzen. Nicolai Tietze, Zertifikate-Experte der Deutschen Bank, erklärt den Vorteil dieser Papiere: „Discount-Calls spielen in einer Seitwärtsphase ihre Stärken aus, da sie in der Regel schon bei moderat steigenden Kursen in die Gewinnzone kommen.“ Auf BMW und Daimler sind folgende Papiere eine interessante Wahl mit hohen Renditechancen – ISIN DE000PB47DP4 und DE000PB47JC9.

Neueste Artikel

VG-Wort Pixel