Inhaltsverzeichnis
- Festgeld-Vergleich: Noch ist der Zins gut
- So funktioniert der Festgeld-Rechner
- 1. Was ist Festgeld und ein Festgeld-Konto
- 2. Wann ist ein Festgeld-Konto sinnvoll?
- 3. Sind ETFs die bessere Alternative?
- 4. Festgeld-Konto: Das sollten Sie beachten
- 5. Kann das Festgeld-Konto fristlos gekündigt werden?
- 6. Wie ist die Einlagensicherung für Festgeld?
- 7. Festgeld-Vergleich: Wie wichtig ist das Länder-Rating?
- 8. Was ist besser: thesaurierend oder ausschüttend?
- 9. Welche Bank gibt die besten Zinsen für das Festgeld?
- 10. Wie lange sollte man zurzeit Festgeld anlegen?
- 11. Steuern beim Festgeld-Konto
Das Festgeld-Konto ist im Vergleich zu früheren Jahren wieder eine sehr viel interessantere Parkmöglichkeit für größere Geldbeträge geworden. Denn viele Banken bieten wieder Zinsen von rund 3,5 Prozent. Grund dafür ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): Um die Inflation einzudämmen – auf das selbst gesteckte Inflationsziel von maximal 2 Prozent – erhöhte die EZB seit Mitte 2022 abrupt die Zinsen. So will sie überschüssige Liquidität aus dem Markt ziehen und die Vergabe von Krediten erschweren. Für Banken ist es deswegen vergleichsweise teuer ist, Geld bei der Zentralbank zwischenzulagern oder sich Geld von der EZB zu leihen.
Anfang Juni 2024 senkte die Zentralbank den Leitzins erstmals wieder um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt er aktuell bei 4,25 Prozent. Das ist immerhin sehr viel höher als noch in den Jahren zuvor, in denen es Null- und Niedrigzinsen gab. Und es nützt auch den Sparern. Denn derzeit haben Banken wieder größeres Interesse, frisches Geld bei den Privatsparern einzusammeln, statt es sich bei der Zentralbank zu besorgen. Und das gelingt ihnen nur, wenn sie Sparern höhere Zinsen bieten als zuvor.
Festgeld-Vergleich: Noch ist der Zins gut
Wie es mit den Leitzinsen weitergehen wird – ob sie also noch viel weiter sinken oder erst einmal auf einem Niveau zwischen 3 und 4 Prozent verharren – lässt sich schwer prognostizieren. In den Jahren nach der Finanzkrise von 2007/2008 jedenfalls fuhr die EZB die gegenteilige Strategie und senkte die Zinsen bis auf die Nulllinie ab. Sie verlieh Geld quasi zum Nullzins. Das sorgte dafür, dass Kredite sehr billig waren, und Unternehmen wie auch Privatleute hohe Darlehen aufnahmen, um zu investieren. Was letztlich auch zu stark steigenden Immobilienpreisen führte.
Das Geld auf dem Konto liegen zu lassen brachte dagegen keinen Ertrag, im Gegenteil: Etliche Sparer zahlten am Ende sogar Geld, weil viele Banken Negativzinsen verlangten. Die Zinsen für Festgeld- und Tagesgeld-Konten waren gleich Null. Dagegen stieg die Inflation mit Beginn der Corona-Pandemie stark an und erreichte 2022 sogar rund 6,9 Prozent. Das heißt: Das Geld auf Festgeldkonten warf nicht nur keine Erträge ab, sondern schrumpfte durch die große Geldentwertung auch noch kräftig dahin.
Seit Mitte 2022 gab es nun den Zeitenwechsel und die Zinswende: Der Leitzins stieg auf über 4 Prozent. Die Inflation ist wieder stärker eingedämmt. Doch noch immer sind die Notenbanker nicht sicher, dass sie die Geldentwertung bereits unter Kontrolle haben. Deswegen lockern sie die Geldpolitik zurzeit ein wenig, aber nur sehr vorsichtig.
Sparer sollten aber wissen: Die höheren Zinsen aufs Festgeld gleichen derzeit nur sehr knapp die Inflation aus, die noch immer über 2 Prozent liegt. Von daher sollten sie die Anlage in Festgeld nicht als Dauerlösung für größere Summen betrachten, weil sie sonst viel mögliche Rendite verschenken. Zum Zwischenparken übersichtlicher Beträge aber bietet sich das Festgeld jetzt an. Man sollte sich die jetzigen Zinsen noch für längere Zeit sichern, bevor sie noch weiter sinken.
So funktioniert der Festgeld-Rechner
Genau dabei hilft unser Rechner-Tool für Festgeld-Konten, das Festgeld-Konten verschiedener Banken miteinander vergleicht: Wir listen auf, bei welcher Bank Sie den besten Zinssatz erhalten und bis zu welchem Betrag Ihre Ersparnisse über die Einlagensicherung abgedeckt sind. Wählen Sie einfach aus, welchen Betrag Sie zur Verfügung haben und für welche Laufzeit Sie diese Summe entbehren können. Zudem bietet unser Vergleichstool Hintergrundinformationen zu den betreffenden Banken.
Aber was genau ist eigentlich ein Festgeldkonto? Welche Vorteile bietet es? Und was sind die kleinen – aber entscheidenden – Unterschiede zwischen den einzelnen Angeboten? Das erfahren Sie hier ebenfalls. anschließend.
1. Was ist Festgeld und ein Festgeld-Konto
- Festgeld ist eine Sparanlage
- Der Zins ist dabei für einen bestimmten Zeitraum garantiert
- Die Auszahlungssumme lässt sich also exakt und vorhersehbar beziffern
Festgeld ist nichts anderes als eine Sparanlage. Der Unterschied zum Tagesgeld ist: Man kann zwischenzeitlich nicht darauf zugreifen, weil es für eine bestimmte Laufzeit festgelegt ist. Dafür ist aber auch der Zinssatz für diesen Zeitraum fix. Beim Tagesgeld kann er sich quasi täglich mit den Leitzinsen ändern. Zudem sind die Zinsen auf einem Festgeld-Konto normalerweise etwas höher als beim Tagesgeld. Aber nur leicht.
Im Vergleich zu risikoreicheren Anlageoptionen wie Aktien oder Fonds bietet das Festgeld eine vorhersehbare Rendite. Auch die Auszahlsumme steht von Vornherein fest. Der Termin, an dem die Summe samt Zinsertrag fällig wird, ist ebenfalls gesetzt. Festgeld wird daher auch als Termingeld bezeichnet.
Wer kurzfristig über sein Geld verfügen will oder muss, der sollte jedoch eher Tagesgeld wählen. Denn mit Festgeld sind Sparer naturgemäß weniger flexibel.
2. Wann ist ein Festgeld-Konto sinnvoll?
Festgeld ist vor allem für sicherheitsbewusste Sparer interessant und für all jene, die einen größeren Betrag nur für eine absehbare Zeit parken wollen. Weil sie schon jetzt wissen, dass sie eine bestimmte Anschaffung tätigen wollen: Etwa weil bald eine Immobilienfinanzierung ansteht, ein Autokauf oder das Studium der Kinder finanziert werden muss.
Zudem sollte man sich nur dann für ein Festgeld-Konto entscheiden, wenn die Zinsen, die Banken zahlen, zumindest zum Zeitpunkt der Einrichtung höher sind als die Inflation. Sie müssen also einen Inflationsausgleich bieten, damit die Kaufkraft des Geldes erhalten bleibt, das man ja oft über einige Jahre festlegt. Aktuell ist das knapp der Fall: Im Juni 2024 betrugen die Festgeldzinsen rund 3,5 Prozent bei vielen Banken, die Inflation lag dagegen bei rund 2,4 Prozent. Häufig jedoch fuhren Sparer jedoch selbst mit Festgeld negative Realrenditen ein – nach Abzug der Inflation also.
3. Sind ETFs die bessere Alternative?
Grundsätzlich sind es natürlich zwei völlig verschiedene Formen, das Geld arbeiten zu lassen. Deswegen lässt sich diese Frage so pauschal nicht beantworten. Aber natürlich stehen die Chancen weitaus besser, am breiten Kapitalmarkt – also mit einer breit gestreuten Mischung aus Aktien-ETFs – eine gute Rendite zu erzielen als beim Tagesgeld. Rein statistisch gesehen erwirtschaftet eine Aktien-ETF-Anlage auf Dauer eine weitaus höhere Rendite auch nach Inflation, als eine Zinsanlage und das Halten von Barmitteln, also Cash. Und nichts anderes ist das Festgeld ja.
Man muss jedoch zwei große Einschränkungen machen: Erstens schwanken die Kapitalmärkte zwischenzeitlich sehr stark. Das birgt immer die Gefahr, dass sich das Kapital genau zu dem Zeitpunkt, an dem man es benötigt und abziehen will, nicht vermehrt hat, sondern zwischenzeitlich sogar verringert. Das kann beim Festgeld nicht passieren, damit kann man im Grunde kein Geld verlieren, sofern es bei einer vertrauenswürdigen Bank liegt. Und zweitens fallen die Erträge von ETFs umso stabiler aus, je länger die Indexfonds im Depot liegen. Aktienanlagen lohnen deshalb besonders für geduldige Investoren und sollten nicht auf einen fixen Endpunkt hin gehalten werden.
Das heißt: Indexfonds sind ein gutes Anlagemittel für Langfristanleger, die zwischenzeitliche Kursabschwünge aushalten wollen und notfalls noch einige Jahre aussitzen können – Festgeld dagegen eignet sich eher für Sparer mit kürzerem aber festgelegtem Zeithorizont und mit hohem Sicherheitsbedürfnis. Sowie für all jene, die genau wissen müssen, was ihre Sparanlage letztlich erbringt. Die also mit einer fixen Endsumme rechnen müssen.
4. Festgeld-Konto: Das sollten Sie beachten
- Neukunden-Boni mitnehmen
- Der festgelegte Betrag sollte verzichtbar sein
- Die Folgen einer möglich Kündigung recherchieren
Manche Banken bieten unterschiedliche Zinssätze für Neukunden und Bestandskunden. Daher kann es sich lohnen, mit dem Festgeld zu einer neuen Bank zu wechseln, um dort ein Angebot für Neukunden anzunehmen. Bei der Eröffnung eines Festgeld-Kontos sollten Sie außerdem gut überlegen, auf welchen Betrag Sie während der Laufzeit verzichten können.
Informieren Sie sich vorsichtshalber auch über die Folgen einer vorzeitigen Kündigung des Festgeld. In vielen Fällen ist das nämlich nur möglich, wenn die Bank kulant ist und dabei gehen natürlich die versprochenen Zinsen verloren, wenn Sie den Vertrag vorzeitig auflösen. Oder Sie müssen sogar eine Strafgebühr zahlen. Rechtlich ist es übrigens nicht immer möglich, das Festgeld-Konto fristlos zu kündigen, von daher wird es notfalls etwas dauern, bis Sie wieder an Ihr Geld kommen.
5. Kann das Festgeld-Konto fristlos gekündigt werden?
Für eine fristlose Kündigung muss nach Paragraf 314 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ein wichtiger Grund vorliegen. Und die Tatsache, dass Sie das Geld stattdessen für eine größere Autoreparatur oder eine neue Waschmaschine benötigen, gelten nicht als wichtige Gründe. Was stattdessen zählt: Wenn Sie die drohende Insolvenz der Bank fürchten, oder den Job verloren haben und nun Bürgergeld beziehen, sich scheiden lassen oder Privatinsolvenz anmelden müssen, dann gilt all das als wichtiger Grund, um die fristlose Kündigung des Festgeld-Kontos zu begründen.
6. Wie ist die Einlagensicherung für Festgeld?
- Die Einlagensicherung garantiert Ihren Rückzahlungsanspruch
- Bei Banken innerhalb der EU sind bis zu 100.000 Euro geschützt
- Beträge über 100.000 Euro auf mehrere Banken verteilen
Die Einlagensicherung bedeutet, dass Sie als Kunde einen Rückzahlungsanspruch gegenüber der Bank haben für Ihre sämtlichen Bankeinlagen – also Tagesgeld, Festgeld und Geld, das auf dem Girokonto liegt. Das Geld haben Sie also sozusagen nur dem Kreditinstitut zur Aufbewahrung geliehen, deshalb muss die Bank es auch wieder herausgeben, selbst wenn sie selbst zahlungsunfähig wird.
Spargelder sind EU-weit pauschal bis zum Betrag von 100.000 Euro von der Einlagensicherung abgedeckt. Diese Summe gilt pro Person und Bank. Falls Sie daher über 100.000 Euro festlegen möchten, sollten Sie das Geld sicherheitshalber auf mehrere Banken verteilen. Zusätzlich zu dieser europäischen Absicherung, die für alle Banken mit Sitz in einem der Mitgliedsländer gilt, besteht in Deutschland eine weitergehende Einlagensicherung durch den private Bankenverbund (BdB). Zudem haben die Institutsgruppen (Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassengruppe) eigene Auffanglösungen entwickelt, um in Not geratene Einzelinstitute zu stützen.
Mit der deutschen Einlagensicherung ist ihr Vermögen bis zu einem weitaus höheren Betrag abgesichert als es die EU-Regeln vorsehen. Genauere Angaben zur Höhe der Einlagensicherung bei den verschiedenen Banken finden Sie in der Ergebnisliste des Festgeld-Vergleichs.
Achtung: Im Festgeld-Rechner sind auch Banken wie Freedom 24 vertreten, die angeben, dass eingesammeltes Festgeld bei ihnen in Investitionen in Geldmarktfonds gelenkt wird. Bei Geldmarktfonds sind Kundengelder als Sondervermögen jedoch nur bis 20.000 Euro insolvenzgeschützt. Überprüfen Sie daher vor der Auswahl des Angebots auch immer die Konditionen der Einlagensicherung des jeweiligen Anbieters mit unserem Rechner-Tool.
7. Festgeld-Vergleich: Wie wichtig ist das Länder-Rating?
Trotz europäischer Einlagensicherung ist das Länderrating der jeweiligen Bank wichtiger, als Sie glauben. Zwar sind 100.000 Euro EU-weit von der Einlagensicherung abgedeckt. Aber, solange es noch keinen Absicherungsfonds auf europäischer Ebene gibt und keinen gemeinsamen Einlagensicherungsfonds, bedeutet das: Im Pleitefall einer großen Bank muss das entsprechende Land in der Lage sein, die 100.000 Euro pro Kunde aufzubringen. Und kann bei kleineren Ländern, die einen übergroßen Bankensektor haben oder extrem große Einzelbanken (Island lässt grüßen) oder bei Ländern, die bereits unter einer extrem hohe Staatsverschuldung leiden, notfalls zur Herausforderung werden.
Das bedeutet für Sie: Sie sollten Ihr Festgeld-Konto lieber nur bei Banken aus finanzstarken EU-Ländern einrichten. Ist ein Staat bereits sehr hoch verschuldet und hat er daher nur ein mittelmäßiges Rating, dann nützt bei einer Bankpleite auch das EU-weite Einlagensicherungsversprechen womöglich nichts. Ansonsten gilt: Lieber das Geld woanders zu einem kleineren Zins parken. Denn auffällig hohe Zinsen sind auch stets ein Warnzeichen für ein übermäßig großes Risiko, das man als Sparer oder Anleger eingeht.
Übrigens: Um den gemeinsamen Absicherungsfonds auf EU-Ebene ringt die EU bereits seit Jahren. Erst wenn er eingeführt wird, wären die Einlagen auch bei finanzschwächeren EU-Mitgliedsstaaten noch sicherer. Denn dann müssten notfalls alle Staaten gemeinschaftlich bei einer Bankenpleite einspringen. Genau das wollen aber einige Mitgliedsländer, die ihre Banksysteme bereits recht solide aufgestellt haben, verhindern.
8. Was ist besser: thesaurierend oder ausschüttend?
- Thesaurierend verzinst auch die bereits angefallenen Zinsen
- Ausschüttend schüttet die Zinsen sofort aus
Bleibt natürlich noch die Frage, wie die Zinszahlung erfolgen soll: Banken schreiben dabei entweder die Zinsen laufend dem Konto gut, das nennt man thesaurieren im Fachjargon. Oder sie schütten die Zinsen regelmäßig aus, meist jährlich. Was besser ist, hängt ganz von ab, in welcher Lebenslage Sie sich als Sparer befinden: Stecken Sie noch in der Kapitalaufbauphase und wollen Ihr Geld möglichst effektiv vermehren, dann ist das Thesaurieren besser. Denn dann werden die Zinsen am Ende des Jahres nicht ausgezahlt, sondern Ihrem Konto gutgeschrieben und im kommenden Jahr wieder mitverzinst. So lange, wie die Festgeld-Laufzeit dauert.
Das bewirkt, dass das Gesamtkapital durchs Anhäufen der Zinsen jedes Jahr größer wird – und sich der wachsende Betrag zudem weiter verzinst. Das ist der berühmte Zinseszinseffekt, den nutzt man so aus. Dadurch fällt auch die Gesamtrendite später ein klein wenig größer aus als der reine festgeschriebene Zins. Bei der Auszahlung der Zinsen dagegen bleibt der festgelegte Betrag gleich groß. Hier liegt der Vorteil eher darin, dass zwischenzeitlich bereits Erträge anfallen, die der Sparer nutzen kann.
Das Ausschütten der Zinsen lohnt sich vor allem, wenn Sparer nicht mehr in der Kapitalaufbauphase sind, sondern bereits die Erträge ihres Vermögens genießen wollen. Um wirklich von den Zinserträgen leben zu können, müsste man aber enorme Summen auf dem Festgeld-Konto haben: 100.000 Euro Festgeld etwa werfen bei 3,6 Prozent Zinsen jährlich 3600 Euro ab. Das sind 300 Euro im Monat und entspricht einer netten kleinen Extra-Rente. Wer erheblich höhere Zinsen aus dem Festgeld abschöpfen will, der muss aber wiederum aufpassen, weil er sonst schnell über die 100.000-Euro-Grenze pro Bank kommt und damit die Grenze der Einlagensicherung knackt.
9. Welche Bank gibt die besten Zinsen für das Festgeld?
Wie hoch die Zinsen sind, die Banken aufs Festgeld bieten, hängt maßgeblich von drei Faktoren ab: Wie viel Geld soll festgelegt werden? Und für welchen Zeitraum? Und sind Sie ein Neukunde oder Bestandskunde? Es passiert auch immer mal weider, dass Anbieter nur wenige Tage mit Lockvogelzinsen an den Markt preschen und solche Aktionen dann auch schnell wieder beenden. Bei extrem hohen Zinsen sollte man aber immer etwas skeptisch oder hellhörig werden und ganz genau hinsehen.
Achtung: Achten Sie bei auffällig hohen Zinssätzen unbedingt auf die Einlagensicherung, denn bei solchen Angeboten sind die Risiken meist höher als bei anderen Angeboten.
10. Wie lange sollte man zurzeit Festgeld anlegen?
- Zins ist höher wenn man sich lange festlegt
- Zwischen zwölf und 24 Monaten in der Regel die besten Zinsen
- Legen Sie nur so lange an, wie Sie wirklich das Geld entbehren können
Wie lange Sie Ihr Geld auf einem Festgeld-Konto parken, hängt natürlich davon ab, wann Sie das Geld wieder benötigen: Gibt es einen festen Zeitpunkt, an dem Sie wieder darüber verfügen wollen? Wenn ja, dann sollten Sie diesen Zeitpunkt als Ablaufdatum wählen.
Falls Sie das Geld ohne festen Termin für eine Weile festlegen wollen, sollten Sie sich zuerst fragen: Wie sehr kann ich notfalls auf diesen Betrag verzichten – weil ich andere Geldpuffer aufgebaut habe, die sich notfalls anzapfen lassen? Denn unvorhergesehene Ereignisse können stets eintreten. Besteht also die Gefahr, dass Sie in einiger Zeit auf das Kapital zurückgreifen müssen? Dann wäre es besser, das Geld für nicht allzu lange Zeit festzulegen.
Oder noch besser: Staffeln Sie es: Legen Sie zum Beispiel 10.000 Euro für ein Jahr fest, die nächsten 10.000 Euro für zwei Jahre, die nächsten für drei Jahre und so weiter. Dann haben Sie auch in kürzeren Zeiträumen wieder Liquidität zur Verfügung, die Sie notfalls anzapfen oder neu festlegen können.
Grundsätzlich aber gilt: Seit der Zinssenkung der Zentralbank EZB ist es sehr wahrscheinlich, dass die Einlagenzinsen nicht weiter stiegen werden. Von daher sollte man sich die jetzigen Zinsen lieber etwas länger sichern als zu kurzfristig. Denn es kann gut sein, dass die Banken ihre Zinsangebote bald herunterschrauben. Das geht gewöhnlich schneller als sie ihre Zinsen bei Zinssteigerungen erhöhen.
Je länger die Laufzeit des Festgeld ist, desto höher ist klassischerweise auch der Zinssatz dafür: In der Regel erhalten Sie für eine Laufzeit von ein bis zwei Jahren die besten Zinsen. Bei noch längeren Laufzeiten fallen die Zinssätze derzeit wieder etwas. Das liegt an der momentan noch inversen Zinsstrukturkurve, denn die Banken gehen davon ausgehen, dass die EZB bei weiter sinkender Inflation noch stärker den Leitzins absenken wird. Aktuell (Juni 2024) bewegen sich die Zinssätze für Festgeld-Konten bei einer Laufzeit von sechs bis zwölf Monaten zwischen 3 und 3,5 Prozent.
11. Steuern beim Festgeld-Konto
Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, dass in Deutschland natürlich Steuern auf Zinserträge zu entrichten sind, Abgeltungssteuern. Sie sind Kapitalerträge. Immerhin können Verbraucher aber einen Teil der Erträge steuerfrei einstreichen, wenn Sie Freistellungsaufträge einreichen. Dazu kann man einen Freistellungsauftrag bei jeder Bank einreichen, bei der man Geld angelegt hat. Insgesamt gilt der Sparerpauschbetrag von 1000 Euro. Nur wenn der Zinsertrag und andere Kapitalerträge also über 1000 Euro im Jahr liegen, muss man den darüber hinausgehenden Betrag versteuern.
Um zu verhindern, dass also schon kleinere Erträge besteuert werden und die Bank automatisch die 25 Prozent Abgeltungssteuer ans Finanzamt abführt, richtet man den Freistellungsauftrag ein, und zwar bei der Bank, bei der die Kapitalerträge anfallen. Wer bei mehreren Banken Tagesgeld- und Festgeld-Konten unterhält, sowie ein Aktiendepot hat, reichen mehrere Freistellungsaufträge so ein, dass sie jeweils die üblichen Erträge dieser Konten abdecken und zusammen nicht über 1000 Euro betragen. Wichtig: Dazu müssen Sie natürlich die 1.000 Euro aufsplitten. Sie sind aber frei, wie Sie den Sparerpauschbetrag aufteilen.