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Vorstandsgehälter So viel verdienen Top-Manager

Beim Bahn-Streik ging es auch um die Gehälter des Vorstands. Der genehmigt sich demnächst ein sattes Plus. Deutsche Bahn, Barmer, Volkswagen: So viel verdienen Top-Manager in Deutschland

Die Schere zwischen Arm und Reich war eines der großen Themen im Bundestagswahlkampf. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz erkannte plötzlich öffentlich an, dass er mit seinem Einkommen im mittleren sechsstelligen Bereich zu den Vermögenden des Landes gehört. Er warb mit einer Reichensteuer und einem Mindestlohn von zwölf Euro um Wähler. In einem hatte Scholz natürlich recht, als er Ende 2020 meinte, er empfinde sich nicht als reich. Allein mit dem Gehalt eines Bundesministers gehört man – zumindest verglichen mit Vorstandsvorsitzenden von Dax-Konzernen - nicht zu den Top-Verdienern in Deutschland.

Allerdings ist ein Spitzenposten in Berlin häufig das Sprungbrett zum hoch dotierten Vorstandssitz. Eine Karriere dieser Art hat CDU-Politiker Ronald Pofalla hingelegt. Er war bis 2013 Chef des Bundeskanzleramts und wechselte Anfang 2015 zur Deutschen Bahn. Wenige Monate später wurde der Ex-Bundesgeschäftsführer der CDU in den Vorstand des staatlich kontrollierten Konzerns berufen. Dort verdiente der Infrastrukturvorstand zuletzt 669.000 Euro und war damit hinter DB-Chef Richard Lutz der Spitzenverdiener.

Gehälter von Top-Managern

Die Spitzengehälter, die der bundeseigene Bahnkonzern zahlt, sind immer wieder auch Thema in den erbitterten Tarifstreits mit der Lokführergewerkschaft GDL. Warum sollen deren Mitglieder zurückstecken, wenn der Vorstand satte Lohnsteigerungen erhält?, lautete auch zuletzt der Vorwurf. Um zehn Prozent sollen ab 2023 die Fixgehälter von Lutz, Pofalla und Personenverkehrsvorstand Berthold Huber steigen, wie der „Spiegel“ im März 2021 berichtete. Wenige Tage später wurden offiziell die Vertragsverlängerungen für die Bahn-Manager verkündet. Lutz und Huber bleiben demnach bis mindestens März 2027 bei der Bahn, Pofalla behält seinen Posten bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter.

Die Bezüge von Top-Managern börsennotierter Unternehmen sind öffentlich einsehbar. Die Barmer, als gesetzliche Krankenkasse eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, macht die Bezüge ihrer Chefs sogar in ihrer Mitgliederzeitschrift publik. Anders sieht es bei Edeka aus.

So viel verdienen CEOs führender Unternehmen in Deutschland.

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