Das sind die zehn Länder mit der höchsten Sparquote
Die Sparquote binnen eines Jahres mehr als verdoppelt? Dieses ökonomische Kunststück erwarten die Experten von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von Litauen. Sie hatten dem Land 2023 noch eine Sparquote von 4,8 Prozent attestiert. Das bedeutete im weltweiten Vergleich Platz 17. 2024 soll Litauen jedoch gemäß den Prognosen bereits auf 9,9 Prozent und Platz zehn kommen. Und der Aufwärtstrend setzt sich fort. Für 2025 sehen die Analysten das baltische Land schon auf dem weltweit achten Rang.
Doch nicht in allen der zehn Staaten, in denen Menschen weltweit am meisten Geld zur Seite legen, steigt die Sparquote. Einen deutlichen Rückgang erwartete die OECD 2024 in den Niederlanden. Dort wurde anstelle der 12,7 Prozent des Vorjahres nur noch eine Quote von 10,2 Prozent ausgewiesen. Die Niederlande fielen damit im weltweiten Ranking vom fünften auf den neunten Platz. Ähnlich erging es dem Vorjahres-Neunten. Das Vereinigte Königreich musste sich aus den Top 10 verabschieden.
Viele Koreaner stecken ihr Vermögen in Mietwohnungen. Für die werden unverzinste Kautionen im sechsstelligen Euro-Bereich fällig. Dafür zahlen die Bewohner kaum Miete. Doch angesichts einbrechender Zinsen funktioniert dieses System nicht und viele Menschen haben durch Pleiten von Vermietern ihr Erspartes verloren. Im Zuge der anhaltenden Immobilienkrise in Korea wird die Sparquote laut OECD-Prognose 2024 leicht sinken, von 11,2 auf 10,8 Prozent. Korea konnte damit Platz acht unter den größten Sparnationen der Welt halten, fiel allerdings weiter hinter Deutschland zurück. Trotzdem war Korea außerhalb Europas das Land mit der höchsten Sparquote.
Die Deutschen sparen weiterhin überdurchschnittlich viel. Die Sparquote nahm 2024 leicht von 11,4 auf 11,3 Prozent ab, wie die OECD erwartete. Platz sieben im weltweiten Vergleich bedeutete allerdings, dass Deutschland in Europa ebenfalls nur die Nummer sieben war. Denn der Kontinent blieb in der Spitzengruppe der größten Sparer unter sich.
Tschechien hat bei der Sparquote wie Deutschland 0,1 Prozentpunkte eingebüßt. Die OECD erwartete für 2024 eine Rate von 12,6 Prozent. Das bedeutet: Private Haushalte konnten je 100 Euro verfügbarem Einkommen durchschnittlich 12,60 Euro sparen.
Ungarn war nach Litauen gemessen an der Platzierung der zweitgrößte Aufsteiger der Top 10. Die Sparquote wird laut OECD-Prognose von 10,6 auf 12,8 Prozent steigen. Damit gelang Ungarn der Sprung vom neunten auf den vierten Platz. Dort verharrte zuletzt Luxemburg, das sich von 13,3 Prozent im Vorjahr verschlechterte und auf den fünften Platz abrutschte.
Die Schweden werden 2024 deutlich mehr Geld auf die hohe Kante legen können als im Jahr zuvor. Davon gehen jedenfalls die Ökonomen bei der OECD aus. Sie wiesen Schweden im weltweiten Vergleich erneut Platz drei der Länder mit der höchsten Sparquote zu – dieses Mal jedoch mit 16,0 statt 14,4 Prozent.
Frankreich war das einzige Land der Top 10, bei dem statt des verfügbaren Netto-Einkommens das Brutto-Einkommen zugrunde gelegt wurde. Das leichte Plus von 17,3 auf 17,8 Prozent bedeutete erneut Platz zwei unter den größten Sparernationen weltweit. Damit blieb die Nummer eins einsame Spitze.
Trotz der hohen Lebenshaltungskosten können Schweizer fast ein Fünftel ihres verfügbaren Einkommens zur Seite legen. Die Sparquote wird laut Prognose der OECD leicht von 19,4 auf 19,3 Prozent sinken. Die USA kamen in dem Ranking auf lediglich 4,0 Prozent.