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Geldanlage Fünf Grundsätze für mehr Rendite

Deutsche Anleger haben häufig kein Glück mit Aktien und Fonds. Unsere Tipps helfen, einige grundlegende Fehler zu vermeiden.
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© Capital

Worauf es ankommt

Das schlechte Abschneiden von Privatanlegern hat vier Treiber: falsches Timing, hohe Gebühren, schlechte Leistungen, aber auch falsche Wahrnehmung. (Lesen Sie dazu auch unsere große Analyse: Die Rendite-Legende)

Verteilung statt Timing

Machen Sie sich klar, dass auf lange Sicht die Verteilung des Vermögens über verschiedene Anlageformen wie Aktien, Anleihen, Immobilien über 90 Prozent des Renditebeitrags leistet. Aspekte wie die Einzelauswahl oder der Kaufzeitpunkt sind sekundär. Die gute Allokation als zentraler Punkt ist kein Widerspruch zur Tatsache, dass falsches Timing beim Kauf und Verkauf ein Renditekiller ist. Denn Timing ruiniert dann Erträge, wenn Sie Ihre einmal gewählte Strategie über den Haufen werfen – meist zur Unzeit, wenn die Kurse im Keller sind.

Risikotragfähigkeit

Eine realistische Einschätzung Ihrer Risikotragfähigkeit und des Anlagehorizonts ist zentral für die Vermögensverteilung. Faustregel: Stellen Sie sich einen Einbruch wie im Zuge der Lehman-Krise 2008 um rund 50 Prozent vor. Für welchen Teil Ihres Vermögens können Sie – zumindest für einige Jahre – einen solchen Einbruch verkraften, ohne dass Sie das Geld benötigen oder panisch werden? Wenn Sie also von 100.000 Euro die Hälfte in Aktien stecken, müssten Sie einen maximalen Rückgang auf 75.000 Euro aushalten. Wichtig: Anleger werden in Krisen panischer sein, als Sie glauben. Und in Boomzeiten stärker geneigt, Gewinne mitzunehmen. Gönnen Sie sich Spaß mit Einzelwerten – aber achten Sie auf die Streuung. Und ignorieren Sie das Grundrauschen täglicher Börsenberichte.

Gebühren und Auswahl

Halten Sie sich an günstige und etablierte Anlageprodukte. Einfache Indexfonds (ETFs) auf gängige Aktien- und Anleiheindizes (z. B. iShares MSCI World; ISIN: IE 00B 4L5Y98 3) sowie Fonds mit überzeugender Historie genügen. Meiden Sie neu aufgelegte Produkte und Fonds mit erfolgsabhängigen Gebühren. Prüfen Sie die Leistung Ihrer Fonds, indem Sie die ISIN in Datenbanken wie fondsweb.de oder morningstar.de eingeben. Tauschen Sie schwache Fonds nach drei Jahren aus.

Falsche Wahrnehmung

Unser Gehirn führt uns oft auf eine falsche Fährte: Verluste schmerzen, entgangene Gewinne auch. Zudem bekommen wir Ankerpunkte nicht aus dem Kopf: Fand ich nicht Apple-Aktien vor zehn Jahren schon interessant, habe aber nie gekauft? Und hatte ich nicht bei einem Dax von 12.000 einen Verkauf erwogen? Vermeiden Sie solche Ankerpunkte. Und gehen Sie nicht zu hart mit sich ins Gericht. Das Arbeitseinkommen ist oft die wichtigste Vermögensquelle.

Renditeprotokoll

Führen Sie Buch über echte Jahresrenditen Ihrer Anlagen – inklusive Zinsen, Dividenden, Ausschüttungen – oder bitten Sie Ihre Bank oder Ihren Berater darum. Vergleichen Sie Gleiches mit Gleichem, also Aktienrenditen mit denen des Markts – nicht Aktien mit einem Sparbuch.

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