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Fonds Finanzaktienfonds schlagen sich gut

Bei Finanzaktienfonds haben hochspezialisierte Produkte am besten abgeschnitten. Für Privatanleger sind sie aber nicht erste Wahl.

Bankaktien haben desaströse Monate hinter sich. Angesichts der teilweise drastischen Kursverluste könnte man meinen, dass es bei Aktienfonds, die in Titel von Finanzdienstleistern investieren, ähnlich verheerend aussieht. Doch die Fonds haben sich vergleichsweise gut gehalten, zeigen Zahlen der Fondsratingagentur Morningstar. Seit Jahresbeginn haben sie durchschnittlich nur 2,5 Prozent an Wert verloren. Der Branchenindex Stoxx 600 Banks fiel im selben Zeitraum um 18 Prozent. Auf Sicht von drei Jahren haben Finanzaktienfonds trotz der Probleme der Branche im Schnitt sogar 7,8 Prozent pro Jahr an Wert zugelegt.

Grund dafür: Einige Fonds konnten den Schnitt deutlich heben. Denn der Finanzdienstleistungssektor umfasst weit mehr als nur Banken. So hat in den vergangenen drei Jahren ein Fonds am besten abgeschnitten, der sich statt auf Aktien von Kreditinstituten auf Titel von Versicherern konzentriert. Der „Polar Capital Global Insurance“ legte seit Mitte 2013 um rund 19 Prozent pro Jahr zu. Im Portfolio finden sich, wie der Fondsname erwarten lässt, in erster Linie Aktien von Versicherern wie Chubb, Aflac und Novae sowie von Versicherungsmaklern wie Allied World Assurance. Der Fokus liegt auf US-Papieren. Von den Problemen der europäischen Banken blieb der Fonds dadurch unberührt.

Europäische Bankaktien im Portfolio belasten

Auf Platz zwei steht ein weiteres Produkt des britischen Vermögensverwalters Polar Capital. Auch der „Polar Capital Asian Financials“ erzielte in den vergangenen drei Jahren ein jährliches Plus von rund 19 Prozent. Im laufenden Jahr ließ er mit einem Plus von rund 14 Prozent seit Jahresbeginn die Konkurrenz deutlich hinter sich. Der Fondsmanager investiert in Aktien asiatischer Finanzdienstleister, unter anderem aus Hongkong, Südkorea, China und Indien. Einige Titel im Portfolio stammen von Versicherern oder von Mischkonzernen wie Samsung. Es dominieren aber Aktien asiatischer Banken.

Den global investierenden Finanzaktienfonds wurde zuletzt zum Verhängnis, dass sie in der Regel einen hohen Anteil europäischer Bankaktien im Portfolio haben – auch weil ihre Vergleichsindizes es vorsehen. Auf lange Sicht sind solch breit gestreute Fonds trotzdem eine sinnvollere Wahl als Produkte, die sich bloß auf eine Region oder einen kleinen Teil der großen Branche konzentrieren. Schließlich kann es in einzelnen Märkten immer wieder mal zeitweise bergab gehen. Und: Angesichts der niedrigen Bewertungen europäischer Bankaktien könnte der eine oder andere Fondsmanager jetzt ein Schnäppchen machen, das sich in einigen Jahren auszahlt.

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