Exklusiv Wirecards Banking-App Boon hatte nur 10.000 Nutzer

Boon erfüllte die hochgesteckten Erwartungen nicht
Boon erfüllte die hochgesteckten Erwartungen nicht
© Petra Schneider / IMAGO
Mit dem B2C-Konto Boon Planet startete Wirecard einen Angriff auf N26, Ex-CEO Markus Braun wollte bis 2025 „hunderte Millionen Bankkunden“ gewinnen. Doch davon kann keine Rede sein

Die Versuche des inzwischen insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard, ins Endkundengeschäft vorzustoßen, sind bislang deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Das berichtet Capital (Heft 8/2020, EVT 16. Juli) unter Berufung auf Unternehmensinsider, die von Wirecard als Angriff im sogenannten Neobanking-Markt gestartete Banking-App Boon habe gerade einmal etwa 10.000 Nutzer. Zum Vergleich: Die Berliner Neobank N26 nutzen in Deutschland 1,5 Millionen Menschen, weltweit sind es mehr als fünf Millionen.

Die neue Capital
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Der damalige Wirecard-CEO Markus Braun hatte für Boon große Pläne und sprach im vergangenen Jahr davon, mit dem Produkt bis 2025 „hunderte Millionen Bankkunden“ gewinnen zu können. Laut den Wirecard-Insidern fehlte im Unternehmen jedoch die Erfahrung mit Endkundenprodukten und es wurde nicht ausreichend Budget für Marketing zur Verfügung gestellt.

Weil Boon den Konzern um die 6 Mio. Euro pro Jahr kostete, wurde intern bereits ein Ende des Projekts diskutiert. Braun sei aber dagegen gewesen, heißt es – für die „Außenwirkung“ sei Boon zu wichtig.

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