Hoffnungsträger
Wenn es darum geht, wie die Industrie aus den fossilen Energien wie Öl, Erdgas und Kohle aussteigen kann, fällt immer wieder ein Begriff: Wasserstoff. Das gasförmige Element soll in der Energiewende eine Schlüsselrolle spielen. Wasserstoff wird hergestellt, indem Wasser mithilfe von Strom per Elektrolyse in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird. Dazu werden große Mengen Energie benötigt.
Farbenlehre
Welche Energie das sein soll, daran scheiden sich die Geister: Deutschland will vor allem grünen Wasserstoff nutzen, der mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert wird. Anders als etwa Frankreich, das auf roten Wasserstoff aus Kernkraft setzt.
Serienstart
Um Wasserstoff ist ein Milliardenmarkt entstanden. Unternehmen auf der ganzen Welt liefern sich ein Wettrennen und bauen Wasserstoffproduktionen auf. Dazu brauchen sie Elektrolyseure – zum Beispiel von Sunfire aus Dresden. Das Unternehmen will dieses Jahr in die Serienfertigung einsteigen und arbeitet dazu mit dem Autozulieferer Vitesco Technologies zusammen. In dessen Werk im sächsischen Limbach-Oberfrohna werden Elektrolysezellen, die sogenannten Stacks, gestapelt. Bisher wurden hier Dieselinjektoren produziert, früher auch Bremsen für den Trabbi.
So funktioniert der Elektrolyseur



„Wir mussten viel Aufklärungsarbeit leisten“
Nils Aldag, Gründer und CEO Sunfire
Sie starteten 2010 als Drei-Mann-Betrieb. Wie war das?
Als wir Sunfire gegründet haben, hat sich fast niemand für Wasserstoff interessiert. Weder in der Politik noch in der Wirtschaft war das Bewusstsein für die Potenziale von grünem Wasserstoff ausgeprägt. Wir mussten viel Aufklärungsarbeit leisten.
Was hat der Krieg in der Ukraine für Sunfire verändert?
Er hat auf tragische Weise gezeigt, dass grüner Wasserstoff nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel unverzichtbar ist, sondern auch für die Sicherung einer unabhängigen Energieversorgung. Regierungen haben die Ziele hochgeschraubt, immer mehr Unternehmen wollen Projekte mit uns umsetzen. Wir bauen deshalb im Rekordtempo unsere Produktionskapazität aus.
Wie ist Ihre Auftragslage?
Aktuell haben wir Aufträge mit einem Volumen von 750 Megawatt in der Pipeline, darunter Projekte mit RWE oder Uniper.