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Facebook-Mutter muss sparen Metas ungebremstes Mitarbeiterwachstum

Meta-CEO Mark Zuckerberg
Meta-CEO Mark Zuckerberg
© IMAGO / ZUMA Wire
Meta entlässt mehr als 11.000 Mitarbeiter. Konzernchef Mark Zuckerberg hat sich nach der Pandemie verkalkuliert. Jetzt muss sich das Unternehmen gesund schrumpfen

Die Facebook-Mutter Meta hat am Mittwoch angekündigt, sich von rund 11.000 Mitarbeitern zu trennen. Das entspreche rund 13 Prozent der Belegschaft, teilte Konzernchef Mark Zuckerberg in einem öffentlichen Brief an seine Mitarbeiter mit. Er bezeichnete die Massenentlassungen als „eine der schwierigsten Veränderungen in der Geschichte von Meta“. Gleichzeitig gestand Zuckerberg auch eigene Fehler ein.

Meta war wegen schwacher Quartalszahlen zuletzt unter Druck geraten. Im Oktober hatte der sonst so wachstumsverwöhnte Social-Media-Gigant einen Umsatzrückgang von 4,5 Prozent vermeldet. Damit setzte sich der Abwärtstrend zum zweiten Quartal in Folge fort. Eine Nachricht, die an den Börsen einen gewaltigen Kursrutsch auslöste. Namhafte Aktionäre hatten ihrem Ärger daraufhin Luft gemacht.

Allen voran Brad Gerstner, Chef des langjährigen Meta-Investors Altimeter Capital. In einem inzwischen viral verbreiteten Blogpost forderte er Mark Zuckerberg bereits am 24. Oktober auf, die Mitarbeiterzahl um mindestens 20 Prozent zu kürzen. Die Organisation sei schlicht zu aufgeblasen. „Es ist ein schlecht gehütetes Geheimnis im Silicon Valley, dass Unternehmen von Google über Meta bis hin zu Twitter und Uber mit weitaus weniger Mitarbeitern ein ähnliches Umsatzniveau erreichen könnten“, schrieb Gerstner.

Vor dem Hintergrund der enttäuschenden Quartalszahlen und den Protestrufen der Investoren waren die Entlassungen am Mittwoch daher für Branchenbeobachter wenig überraschend.

Facebook-Mutter muss sparen: Metas ungebremstes Mitarbeiterwachstum
© Capital

Die Gründe für den Wasserkopf bei Meta hängen mit Entscheidungen zusammen, die unter dem Eindruck des coronabedingten Digitalisierungsschubs getroffen wurden. Die Tatsache, dass Leute mehr Zeit im Internet verbrachten und dort auch mehr kauften, bescherte Meta neue Rekorde bei den Werbeumsätzen (siehe Grafik).

„Viele sind von einem dauerhaften Schub ausgegangen, der auch nach der Pandemie anhalten würde. Das dachte ich auch“, schrieb Zuckerberg. Die Wachstumshoffnung spiegelte sich unter anderem in den Neueinstellungen wider. Seit 2019 hat Meta hat seine Belegschaft mehr als verdoppelt, auf zuletzt rund 87.300 Mitarbeiter.

Die Umsatzentwicklung konnte seit Anfang 2021 jedoch nicht mehr mit dem Personalwachstum mithalten. Infolge der Inflation und des wirtschaftlichen Abschwungs brachen die Werbeumsätze ein. Zudem drückten die neuen Werbetracking-Regeln von Apple auf das Geschäft.

„Ich habe mich geirrt, und ich übernehme die Verantwortung für diesen Fehler“, schrieb Zuckerberg. Zusammen mit den Entlassungen kündigte er am Mittwoch einen Einstellungsstopp bis mindestens März 2023 an. Die Maßnahmen sind Teil einer größeren Sparrunde, um das Unternehmen schlanker aufzustellen.

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