Ein Hedgefondsmanager kauft ein Schloss in einem verschlafenen Dorf und macht es zu einem Museum für moderne Kunst. Ein Segen für den Ort. Oder nicht?
In der Stille des Dorfes zwitschern die Vögel ohrenbetäubend laut. Hier in Derneburg, eine halbe Stunde südöstlich von Hannover, hocken an diesem heißen Junisonntag mehr Tonfiguren in den Vorgärten, als Menschen durch die Straßen laufen. Die Häuser schauen aus halb gesenkten Rollläden auf die Straße, das Gelb des Postkastens an der Ecke ist schon lange verblichen. In diesem 587-Einwohner-Dorf gibt es keinen Bäcker, keine Kneipe und auch keinen Tante-Emma-Laden. Aber seit Kurzem eines der größten privaten Kunstmuseen in Europa. Und darum auch: Probleme.