Anfang Januar kam mir in der City of London ein Geschäftsmann im edlen Anzug entgegen. Er trug nichts über dem Jackett. Von Frösteln war trotz Temperaturen um die sieben Grad und einer frischen Brise aus Richtung Themse keine Spur. Das lag neben dem flotten Schritttempo des Herrn an seinen cleveren Schichten. Der Mann trug nämlich eine Daunenweste – und zwar unter der Anzugjacke. Diese Idee ist so simpel wie brillant.
Dünne Daunenwesten als Winterhelfer
Wirklich neu ist sie natürlich nicht. Eine kurze Google-Suche zeigt: Selbst Sänger Sting trug 2014 auf einer Party eine gesteppte Weste unter dem Tweed-Jackett. Das Bild verdeutlicht aber auch, wie weit die Daunenweste seitdem gekommen ist. Denn vor gar nicht langer Zeit war das gute Stück noch so voluminös, dass es allenfalls im legeren Umfeld unter das Jackett passte oder lieber gleich wie gehabt nur über gezogen wurde.
Neue Daunenwesten sind allerdings dermaßen dünn, dass sie problemlos zwischen Anzugjacke und Hemd passen, ohne groß aufzutragen. Dank des kompakten Futters fällt die Steppung so dezent aus, dass der Träger nicht den Eindruck erweckt, das Büro sei nur der Zwischenstopp auf dem Weg zur Skipiste. Die Weste hält sich optisch vielmehr dezent zurück. Der Anzug steht weiterhin im Vordergrund. Hier droht also keine Gefahr, dass die Winterjacke zu leger ausfällt. Bei einer Daunenweste mit hohem Kragen spart man sich auch noch gleich den Schal. Die Taschen – gern mit Reißverschluss – sind perfekt für Schlüssel oder Kreditkarte. Kompakter geht ein Winter-Outfit für die Stadt kaum.
Übergangsjacke für den Winter
Wer in notorischen Schmuddelwetter-Winterregionen lebt, ist mit einer Weste eventuell sogar besser dran als mit einem Mantel. Manchem Mann reicht der Wärmepuffer für die kurzen Wege zum Auto oder zur U-Bahn vollkommen. In den gut geheizten Transportmitteln folgt dann im Gegensatz zum dicken Wintermantel nicht sofort der Wärmestau. Gegen Wind und Regen schützen zum Beispiel der Trenchcoat oder die Lederjacke aus dem Herbst.
Daunenwesten mit mattem Oberstoffen und in gedeckten Farben halten das Winter-Outfit konservativ. Der Herr aus London hingegen trug unter dem taubenblauen Jackett ein Modell in leuchtendem Orange. Sah klasse aus.