Hier sind Hotelübernachtungen deutlich teurer geworden
Auf Hiddensee waren im Juli 2023 noch Zimmer frei – ungewöhnlich für die sonst chronisch ausgebuchte Ferieninsel. Ein Verdacht der Einheimischen: Zieht es die Deutschen in diesem Jahr angesichts hierzulande stark gestiegener Preise doch lieber gleich ins Ausland? Aber auch dort ist Urlaub sehr viel teurer geworden. Check24 hat die über das eigene Vergleichsportal gebuchten Hotelübernachtungen in den Sommerferien 2023 mit den Preisen des Vorjahres verglichen. Unter den 15 beliebtesten Urlaubsregionen außerhalb Deutschlands lag die Teuerungsrate demnach zwischen 4 und 35 Prozent. Den zehnten Platz der am teuersten gewordenen Destinationen teilten sich mit je neun Prozent Tirol und die Woiwodschaft Westpommern an der Ostsee. In Tirol kostete ein Hotelzimmer pro Nacht den Angaben zufolge im Schnitt 173 Euro, in Polen waren es 154 Euro.
Neun der beliebtesten Urlaubsregionen sind laut dem Vergleich im Sommer 2023 mindestens zehn Prozent teurer geworden. Noch kostspieliger wurden die Ferien in England und Katalonien. Sie teilten sich mit einem Preisanstieg von durchschnittlich jeweils elf Prozent den achten Platz. In der bei Touristen populären spanischen Region mit der Metropole Barcelona kostete den Angaben zufolge eine Hotelübernachtung jetzt im Schnitt 160 Euro. Im Sommer 2022 waren es 146 Euro gewesen. In England erhöhte sich der Preis pro Nacht von umgerechnet 154 auf 171 Euro.
Nicht nur die gewaltsamen Proteste gegen die Rentenreform der Regierung trübten bei so manchem Parisbesucher die Laune. Die Hotels in der französischen Hauptstadt und im Umland verteuerten sich auf Check24 binnen eines Jahres um 13 Prozent von 133 auf 150 Euro.
Die Lombardei mit der Regionalhauptstadt Mailand landete auf Platz sechs der Urlaubsregionen mit dem größten Preisanstieg 2023. Wurden dort in den Sommerferien 2022 für eine Hotelübernachtung im Schnitt 137 Euro fällig, verlangten Herbergen 2023 bereits 156 Euro (plus 14 Prozent).
Städteurlaub in Europa ist anhaltend beliebt, aber auch deshalb immer kostspieliger. Hoteliers in Wien und Amsterdam haben laut dem Ranking ihre Preise im Schnitt um jeweils 15 Prozent angehoben. Besonders teuer waren die Übernachtungen in der Provinz Noord-Holland mit der Metropole Amsterdam. Sie verteuerten sich den Angaben zufolge von 159 auf 181 Euro. In der österreichischen Hauptstadt erhöhte sich Preisniveau demnach von 105 auf 121 Euro.
Noch stärker als in Wien fiel der Preisanstieg im Salzburger Land aus. Eine Nacht im Hotel hatte im Sommer 2022 laut dem Ranking durchschnittlich 156 Euro gekostet. Ein Jahr später seien die Preise um 16 Prozent auf 181 Euro geklettert.
Man könnte meinen, dass der Kursverfall der Landeswährung den Urlaub in der Türkei besonders billig macht. Doch insbesondere Touristen an der türkischen Mittelmeerküste müssen 2023 sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Ein Plus von 26 Prozent bedeutete Platz zwei unter den Urlaubsregionen mit dem stärksten Preisanstieg. Die durchschnittliche Übernachtung verteuerte sich laut der Auswertung von 189 auf 239 Euro. Landesweit kosteten demnach Übernachtungen mit Durchschnittspreisen von 212 Euro rund 39 Prozent mehr als 2022. Auf Platz zwei der 15 beliebtesten Urlaubsländer mit dem größten Preiszuwachs lag Polen mit 17 Prozent. Deutschland kam auf ein Plus von zwölf Prozent auf 127 Euro. Das war in den Top-15-Ländern hinter der Tschechischen Republik (106 Euro) der billigste Übernachtungspreis.
In keiner der 15 beliebtesten Urlaubsregionen sind Hotels so teuer geworden wie in der Ägäis. Check24 verzeichnete ein Plus von 35 Prozent. Konkret stiegen die Durchschnittspreise von 153 auf 207 Euro. Die Ägäis lag im Ranking der beliebtesten Urlaubsregionen auf der Vergleichsplattform auf Platz drei. Am populärsten waren Ferien auf den Balearen. Sie verteuerten sich um lediglich fünf Prozent, allerdings mit nun 173 Euro auf ohnehin hohem Niveau.