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Thema Falling Walls – Modelle für die Medizin

Im November treten in Berlin die viel versprechendsten Science-Start-ups an. Wir stellen einige vor. Diesmal: Surgitate

Wenn aus Wissenschaft Wirtschaft wird: Am 8. November treten in Berlin Science-Start-ups aus der ganzen Welt gegeneinander an. Im Rahmen der Falling Walls Konferenz wird das beste von über 20 nominierten Wissenschafts-Start-ups ausgewählt – und könnte mit seiner Idee neue Märkte erobern. Capital stellt einige der Kandidaten im Vorfeld der Veranstaltung Falling Walls Venture vor. Heute: Özge Akbulut, Mitgründerin von Surgitate. Die jungen Gründer aus der Türkei, haben ein neues synthetisches Material entwickelt, um Organmodelle herzustellen

1. Bitte beschreiben Sie die Idee Ihres Start-ups in einem Satz.

Bei Surgitate entwerfen und produzieren wir synthetische Gewebe und Organ-Modelle, wie etwa Brust-, Haut- und Gefäßmodelle, die realistische Reaktionen auf chirurgische Eingriffe zeigen.

2. Wie kamen Sie darauf?

Der Mangel an Leichen und frischem Gewebe/Organ-Modellen ist ein Hindernis für die Qualität der medizinischen Ausbildung. Daher besteht für eine wachsende Zahl von Medizinstudenten und Personal Bedarf an einem zuverlässigen und nachhaltigen Ausbildungsmedium. Ich binAssistenz-Professorin für Werkstofftechnik und mein Mitgründer Dr. Barkin Eldem ist Thoraxchirurg. Während seiner Ausbildung stellteEldem viele Mängel fest, weil Schulungsunterlagen fehlten. Wir haben uns zusammengetan, um dieses globale Problem in der medizinischen Ausbildung anzugehen.

3. Welcher Wirtschaftszweig wird durch Ihre Idee aufgebrochen?

Wir sind weltweit der einzige Hersteller von chirurgischen Brustmodellen für die onkoplastische Ausbildung. Eine von acht Frauen erkrankt an Brustkrebs im Laufe ihres Lebens; und das Wohlbefinden der Patientinnen hängt vom medizinischen und kosmetischen Erfolg des chirurgischen Eingriffs ab. Wir bieten eine Ausbildungsplattform an, auf der erfahrene Chirurgen ihre praktischen Erfahrungen an Studenten und jüngere Kollegen weitergeben können.

Wir haben auch Haut- und Gefäßmodelle in unserem Produktportfolio. Bei unserem einfachen aber realistischem Gefäßmodell zum Beispiel können bei der Durchblutung Puls und Blutdruck eingestellt werden. Trainees können die Zeit bei einem Eingriff an einer verletzten Ader messen und so ihre Leistungsfähigkeit überprüfen. In Europa gibt es rund 300.000 Medizinstudenten im ersten Jahr. Wir glauben, dass sie durch den Einsatz unserer Produkte ihre chirurgische Fertigkeiten verbessern können und so auf reale Fälle vorbereitet sind.

4. Inwieweit macht Ihre Idee die Welt besser?

Wir entwickeln unsere Produkte auf Grundlage von Rückmeldungen, die uns Chirurgen geben. Unsere Massenprodukte und Weltneuheiten ermöglichen es dem medizinischen Personal wie Ärzten in der Ausbildung, Studenten der Medizin und Veterinärmedizin, Geburtshelfern und Krankenschwestern eine Vielzahl von Techniken zu erlernen, mit denen sie ihre Fähigkeiten verbessern können. Wir glauben, dass unsere Modelle werden massive Auswirkungen auf die medizinische Ausbildung haben.

5. Welche Schritte stehen Ihrem Start-up jetzt noch bevor?

Wir haben Sonografie-, Mammografie- und Traumamodelle in unserer Pipeline und suchen Händler auf der ganzen Welt. Darüber hinaus werden wir Kooperationen eingehen, um unser gemeinnütziges Brustkrebs-Modell zur Eigendiagnose zu nutzen. Wir haben skalierbare Produktionslinien; und mit unserem schlanken, flexiblen und dynamischen Ansatz für Produktanpassungen streben wir in den nächsten fünf Jahren an, das führende europäische Unternehmen in der chirurgischen Simulation zu werden.

Bereits vorgestellt haben wir Clerio Vision vor, ein US-Start-up, das einen neuartigen Laser zur Korrektur von Sehschwächen entwickelt hat und Parkure, ein schottisches Start-up, das existierende Medikamente testet, ob sie sich für die Heilung von Parkinson eignen.

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