EU-Länder Bildungsausgaben
Deutschland schneidet bei den Ausgaben für Bildung in der Europäischen Union nur leicht überdurchschnittlich ab. Die Bundesrepublik gab laut der aktuellen Statistik der Statistikbehörde Eurostat zuletzt 5,12 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Bildung aus. Das bedeutete Platz zehn im Ranking der Länder mit den höchsten Bildungsausgaben. Der Durchschnitt belief sich in der EU auf 5,02 Prozent. Eurostat lagen erst Zahlen für 2020 vor, einige Daten waren nur vorläufig. Eurostat hat diese Statistik zum ersten Mal 2017 erhoben. Damals lag Deutschland mit Bildungsausgaben von 4,51 Prozent des BIP noch hinter Polen auf dem zwölften Rang und unter dem damaligen EU-Durchschnitt (4,67 Prozent).
Malta hat im Gegensatz zu Deutschland bei den Bildungsausgaben deutlich aufgeholt und die Bundesrepublik überrundet. Die Bilanz erhöhte sich den Angaben zufolge von 4,32 Prozent 2017 auf zuletzt 5,25 Prozent. Das war der größte Zuwachs in den Top 10. Dabei ist aber auch zu bedenken: Malta zählt weniger als 520.000 Einwohner. Für Griechenland, Estland und Irland lagen Eurostat keine Daten vor.
Die Niederlande haben ihre Bildungsausgaben seit 2017 ebenfalls deutlich erhöht. Sie verbesserten sich im Ranking von 5,42 auf 5,18 Prozent. Dieser Trend war aber in fast allen Ländern der EU zu beobachten. In den Top 8 blieb die Reihenfolge deshalb verglichen mit 2017 unverändert.
Mit Frankreich schnitt ein weiterer Nachbarstaat Deutschlands signifikant besser ab als die Bundesrepublik. Frankreich rangierte mit 5,66 Prozent des BIP auf dem sechsten Platz (2017: 5,45 Prozent). Die Statistik berücksichtigte vorschulische bis tertiäre Bildung.
Zyperns Bildungssystem ist auf eine Bevölkerung von nur rund 1,2 Millionen Menschen ausgerichtet. Dafür gab der Staat laut der Statistik zuletzt 5,67 Prozent seines BIP aus. Das waren 0,1 Prozentpunkte weniger als drei Jahre zuvor. Zypern war damit das einzige Land in den Top 10, das seine Bildungsausgaben im drei-Jahres-Vergleich gesenkt hat.
Nur die Top 4 des Rankings konnten bei den nationalen Bildungsausgaben die Marke von sechs Prozent toppen. Finnland eröffnete die Spitzengruppe mit 6,27 Prozent (2017: 6,06 Prozent). Das war doppelt so viel wie beim Schlusslicht Rumänien (3,14 Prozent).
Schweden lässt sich regelmäßig unter allen EU-Ländern mit Abstand die Bildung junger Menschen am meisten kosten. Es lag mit 7,34 Prozent fast 0,5 Prozentpunkte vor Dänemark auf dem ersten Platz der Statistik. Im ersten Jahr des Vergleichs der Bildungsausgaben war der Spitzenplatz mit 7,06 Prozent ebenfalls an Schweden gegangen.