Was wollen Beschäftigte vor allem von ihrem Arbeitgeber? Diese Frage erhält nach der Corona-Pandemie eine neue Bedeutung. Die Krise hat in der Gesamtwirtschaft, den einzelnen Branchen, aber auch auf persönlicher Ebene für oft völlig neue Bedingungen gesorgt. Der Personaldienstleister Randstad untersucht seit 2000 in einer weltweiten Umfrage, was Arbeitnehmer und Jobsuchende von einer Firma erwarten und welche heimischen Unternehmen derzeit am attraktivsten sind. Jetzt liegen die Ergebnisse der ersten Studie nach Ausbruch der Corona-Krise vor.
Die Untersuchung des „Randstad Employer Brand Research 2021“ für Deutschland zeigt: Die Deutschen setzen im Job deutlich stärker auf Sicherheit und Stabilität. Demnach waren dies die fünf Schlüsselfaktoren bei der Wahl des Arbeitgebers den Befragten besonders wichtig:
- Jobsicherheit (68 Prozent, Vorjahr: Platz zwei)
- Attraktives Gehalt und Sozialleistungen (67 Prozent, Vorjahr: eins)
- Angenehmes Arbeitsklima (63 Prozent, Vorjahr: Platz drei)
- Finanzielle Stabilität (56 Prozent, Vorjahr: Platz sechs)
- Work-Life-Balance (54 Prozent, Vorjahr: Platz fünf)
Beliebteste Arbeitgeber
Für die Studie wurden den Angaben zufolge weltweit mehr als 190.000 Menschen in 34 Ländern befragt. Die repräsentative Erhebung für Deutschland fand im Januar und Februar 2021 statt. Sie beschränkte sich auf Unternehmen mit mindestens tausend Mitarbeitern. Die Teilnehmer gaben zunächst an, welche der Arbeitgebermarken sie kennen. Von diesen Firmen wurden 30 Unternehmen näher bewertet. Die Attraktivität einer Marke wurde durch die Frage „Würden Sie gerne für dieses Unternehmen arbeiten?" bestimmt.
Um die Gründe für dieses Urteil zu erfahren, wählten die Teilnehmer aus zehn Kriterien aus, die ihrer Ansicht nach am besten auf das jeweilige Unternehmen passten. Neben den bereits vorgestellten fünf Top-Schlüsselfaktoren für attraktive Arbeitgeber standen noch diese Attribute zur Auswahl:
- Corona-sichere Arbeitsumgebung
- sehr guter Ruf
- Karrieremöglichkeiten
- gesellschaftliche Verantwortung
- Möglichkeit im Homeoffice/mobil zu arbeiten
Dies sind laut Randstadt die beliebtesten Arbeitgeber
Das sind die beliebtesten Arbeitgeber

SAP ist 2021 in die Top 10 der beliebtesten Arbeitgeber von Randstad aufgestiegen. Der Softwarehersteller überzeugte potentielle Kandidaten in erster Linie durch finanzielle Stabilität. Karrieremöglichkeiten und der sehr gute Ruf des Branchenführers halfen zusätzlich beim Aufstieg in die Spitzengruppe.

Produkte von B. Braun Melsungen waren während der Corona-Pandemie gefragt. Die größere Sichtbarkeit hat möglicherweise mit dazugeführt, dass das Pharma- und Medizinbedarfs-Unternehmen ebenfalls neu in den Top 10 des Randstadt-Rankings für Deutschland vertreten war. Finanzielle Stabilität war auch hier bei Interessenten das Hauptargument. Sie würdigten B. Braun Melsungen daneben für Arbeitsplatzsicherheit und den guten Ruf.

Porsche verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze und kam auf Rang acht. Der Autobauer punktete wie die Vorläufer in erster Linie mit finanzieller Stabilität. Es folgten „attraktives Gehalt und Sozialleistungen“ sowie der gute Ruf.

Die Fraunhofer-Gesellschaft kam wie 2020 auf den siebten Platz der attraktivsten Arbeitgeber im Randstad-Ranking. Der Forschungsdienstleister überzeugte mögliche Bewerber vor allem mit seinem sehr guten Ruf. Weitere Top-Argumente waren laut den Befragten die sicheren Arbeitsplätze und die finanzielle Stabilität.

Für Audi ging es hingegen in der Rangliste nach unten. Der Autobauer rutschte in der Arbeitnehmergunst vom zweiten auf den sechsten Platz. Die weiterhin vom Unternehmen überzeugten Befragten würdigten bei Audi finanzielle Stabilität, attraktive Gehälter und Sozialleistungen sowie den guten Ruf.

Auch Daimler hat laut Randstad während der Corona-Pandemie an Beliebtheit als Arbeitgeber eingebüßt. Für den Stuttgarter Konzern ging es zwei Ränge runter auf Platz fünf. Befragte lobten vor allem finanzielle Stabilität sowie das attraktive Gehalt und die Sozialleistungen bei dem Autobauer. Die Karrieremöglichkeiten wurden ebenfalls positiv bewertet.

Bosch war 2020 von Randstad zum beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands gekürt worden. 2021 reichte es laut der Umfrage nur noch für Platz vier. Finanzielle Stabilität und ein sehr guter Ruf waren demnach die Hauptargumente, die für Bosch sprachen. Als einziger Vertreter der Top 5 würdigten die Teilnehmer hier zudem die Arbeitsplatzsicherheit.

Siemens gehörte zu den Gewinnern des Rankings. Das Unternehmen verbesserte sich um drei Plätze auf Rang drei. Damit schaffte es der Konzern zum ersten Mal auf das Siegertreppchen der jährlichen Randstad-Bestenliste. Nach Ansicht der Befragten punktete Siemens in erster Linie mit finanzieller Stabilität, dem hervorragenden Ruf und den gebotenen Karrieremöglichkeiten.

Noch steiler fiel der Höhenflug der ZF Friedrichshafen aus. Der Autozulieferer verbesserte sich vom achten auf den zweiten Platz und gehörte somit zum zweiten Mal zu den besten drei Arbeitgebermarken Deutschlands. ZF Friedrichshafen punktete in erster Linie mit dem attraktiven Gehalt und den Sozialleistungen. Außerdem stach der Konzern als einziger Vertreter der Top 10 mit dem Corona-Schutzkonzept am Arbeitsplatz hervor. Der sehr gute Ruf des Unternehmens machte den Aufstieg in dem Randstad-Ranking perfekt.

BMW wurde von Randstad zum beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands 2021 gekürt. Damit ist dem Münchner Autobauer während der Pandemie ein Comeback gelungen. Er hatte es in der Vergangenheit regelmäßig in die Top 3 des Randstad-Rankings geschafft. 2019 und 2020 aber musste BMW in den Top 10 mit hinteren Plätzen Vorlieb nehmen. 2021 aber gelang der Sprung vom fünften auf den ersten Platz. Für BMW sprachen nach Ansicht der Befragten die finanzielle Stabilität, attraktives Gehalt und Sozialleistungen sowie der sehr gute Ruf. Für andere Firmen aus der Transport- und Mobilitätsbranche sah es in der Pandemie sehr viel schlechter aus. Airbus und Lufthansa fielen aus den Top 10 der besten Arbeitgeber von Randstad.