Wer an Jobs mit viel Prestige denkt, der denkt an ein hohes Einkommen , an einen hohen Bekanntheitsgrad und an anspruchsvolle Aufgaben. Dass man für einen Beruf mit hohem Ansehen aber nicht immer zwangsläufig auch Top-Verdiener oder Spezialist sein muss, zeigt die aktuelle Forsa-Analyse.
Im Auftrag des DBB Beamtenbund und Tarifunion hat das Meinungsforschungsinstitut 2006 Bürger ab 14 Jahren im Mai und im Juni 2019 zu verschiedenen Themen befragt. Die Umfrageteilnehmer sollten dabei auch für 34 Berufsgruppen bewerten, ob sie ein hohes oder niedriges Ansehen genießen. Aus ihren Antworten hat Forsa ein Ranking erstellt.
Seit 2007 veröffentlicht das Meinungsforschungsinstitut einmal pro Jahr, welche Jobs in der Bevölkerung besonders angesehen sind – und welche nicht. Traditionell haben dabei vor allem soziale Berufe die Nase vorn. Schlusslichter im Ranking sind Versicherungsvertreter (acht Prozent), Mitarbeiter einer Werbeagentur (zehn Prozent) und Mitarbeiter einer Telefongesellschaft (13 Prozent). Diese zehn Berufe sind dagegen auf den Spitzenplätzen vertreten:
Das sind die zehn angesehensten Berufe
Das sind die zehn angesehensten Berufe

Rund 71 Prozent der Befragten schreiben Hochschulprofessorinnen und -professoren ein hohes Ansehen zu. Mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem Lehramt auf Platz elf schafft es die Gruppe damit gerade noch unter die zehn angesehensten Berufe. Grund für das Abschneiden sind ordentliche Verluste seit 2018: Um rund fünf Prozentpunkte hat der Wert im Ranking verloren. Immerhin: Auch Platz neun hat ordentlich an Ansehen eingebüßt. So konnten die Hochschulprofessorinnen und -professoren ihren Abstand von vier Prozentpunkte um die Hälfte verringern.

Die größten Ansehensverluste bei den Befragten in 2019 haben Pilotinnen und Piloten zu verzeichnen: 71 Prozent der Befragten – rund sieben Prozent weniger als noch 2018 – schrieben der Berufsgruppe ein hohes Ansehen zu. Im Ranking der angesehensten Berufe geht es deshalb einen Platz abwärts auf Rang neun.

Den ganzen Arbeitstag mit Mülltonnen und Abfällen zu verbringen, ist nicht unbedingt jedermanns Traumjob. Vielleicht genießen Berufe bei der Müllabfuhr aber gerade deshalb so hohes Ansehen bei den Befragten. Mit 72 Prozent schafft es die Berufsgruppe auf Platz acht – und rückt damit im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz auf.

Bei Gerichtsverhandlungen und -prozessen kommt es ganz allein auf ihr Urteil an. Trotz ihrer besonderen Rolle landen Richterinnen und Richter mit ihrem Beruf lediglich auf Platz sieben im Ranking. Mit 78 Prozent sind sie damit immer noch deutlich vor der Müllabfuhr, Platz sechs verfehlt die Berufsgruppe dagegen um zwei Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Richteramt allerdings aufgeholt: Da trennten es von Platz sechs nämlich noch vier Prozentpunkte.

Platz sechs im Ranking belegen die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner. Rund 80 Prozent der Befragten finden, dass die Erziehung der Kleinsten ein hohes Ansehen genießt. Im Vergleich zum Vorjahr verliert der Beruf aber drei Prozentpunkte. An der Rangfolge ändert das allerdings nichts.

Im Vergleich zum Vorjahr haben Berufe bei der Polizei rund drei Prozentpunkte eingebüßt. Während Polizistinnen und Polizisten in 2018 noch bei 87 Prozent der Befragten ein hohes Ansehen genossen, sind es 2019 84 Prozent. Im Ranking der Berufsgruppen reicht das für Platz fünf. Im Vergleich zum ersten Ranking in 2007 haben sich die Beamten allerdings um sechs Prozentpunkte verbessert.

Bis 2018 teilte sich diese Berufsgruppe zusammen mit der Krankenpflege eine Kategorie und lagen gemeinsam auf Platz drei des Rankings. Allein schafft es die Altenpflege dagegen auf Platz vier. Bei 86 Prozent der Befragten genießt die Berufsgruppe ein hohes Ansehen.

Die Krankenpflege schafft es knapp – mit nur einem Prozentpunkt mehr – vor der Altenpflege auf Platz drei im Ranking. Rund 87 Prozent der Befragten schrieben dem Beruf ein hohes Ansehen zu Im Vergleich zum Vorjahr büßt die Krankenpflege dabei zwei Punkte ein – und verliert damit einen Platz im Ranking.

Mit einem Punkt weniger als im Vorjahr schafft es der Arzt-Beruf auch in diesem Jahr auf Platz zwei. Damit sind Ärztinnen und Ärzte schon seit zwölf Jahren der zweitangesehenste Beruf im Ranking. Nur ein Beruf überholt die Halbgötter in Weiß – und zwar deutlich um sechs Prozentpunkte.

Seit Forsa das Ranking erhebt, sind Feuerwehrleute der unangefochtener Spitzenreiter der angesehensten Berufe. Mit 94 von 100 Prozent hält die Berufsgruppe ihren Wert aus dem Vorjahr. 2017 waren die Feuerwehrmänner- und -frauen sogar noch beliebter. Hier schrieben ihnen 96 Prozent der Befragten das höchste Ansehen zu.