Anzeige
Anzeige

Pannenhilfe Kfz-Schutzbriefe sind die günstige Alternative zum ADAC

Ein silbernes Auto wird auf einen Abschlepptransporter gehoben
Pannenhilfe: Es muss nicht immer der ADAC sein
© IMAGO / PEMAX
Springt das Auto nicht an, hilft oft nur ein Abschleppdienst zur nächsten Werkstatt. Viele Deutsche sichern sich die Pannenhilfe über eine Mitgliedschaft im Automobilclub. Doch Kfz-Schutzbriefe sind in der Regel die günstigere Option

Davor fürchtet sich jeder Autofahrer: Am Weg in den wohlverdienten Urlaub gibt das Fahrzeug plötzlich seltsame Geräusche von sich. Noch ein, zwei Kilometer und schon ist Schluss mit lustig. Dann heißt es Abschleppdienst raussuchen, die Situation trotz Sprachbarriere erklären und ab zur nächsten Werkstatt. Dauert die Reparatur länger, muss auch noch eine Unterkunft her. Solche Pannen sind immer ärgerlich, noch dazu im Urlaub. Doch wer auf den Fall der Fälle gut vorbereitet ist, kann sich viel Frust und Geld sparen.

Viele Autolenker denken hier zuallererst an eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub. Das belegt deren große Mitgliederzahl: Platz 1 im Beliebtheits-Ranking belegt unangefochten der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) mit 21,2 Millionen Mitgliedern. Deutlich abgeschlagen folgt der Automobilclub von Deutschland (AvD) mit 1,4 Millionen Mitgliedern auf Platz 2, Platz 3 belegt der Auto Club Europa (ACE) mit 630.000 Mitgliedern. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Automobilclubs, die für Pannen- und Unfallhilfe deutlich geringere Mitgliedsbeiträge verlangen als der Branchenprimus ADAC. Dazu zählen der Bruderhilfe Automobil- und Verkehrssicherheitsclub (BAVC) oder der Kraftfahrer-Schutz (KS/Auxilia).

Schutzbriefe bieten Unfall- und Pannenhilfe

Auf der Suche nach einer günstigen Alternative muss es allerdings nicht einmal eine Clubmitgliedschaft sein. Je nach Leistungsbedarf kommen auch die preiswerten Kfz-Schutzbriefe infrage. „Wer sich nur gegen Pannen absichern möchte, fährt in der Regel am günstigsten mit einem Schutzbrief der eigenen Kfz-Versicherung“, sagt Peter Grieble, Versicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Bei der eigenen Versicherung starten Schutzbriefe schon ab 5 Euro pro Jahr. Wer ihn bei einer fremden Versicherung abschließt, muss mit bis zu 50 Euro pro Jahr rechnen.  

Dabei sind die Leistungen von Schutzbriefen mit jenen der Clubmitgliedschaften im Wesentlichen identisch. Schutzbriefe bieten Unfall- und Pannenhilfe und inkludieren die Abschleppkosten je nach Vertrag im In- als auch im europäischen Ausland bis zu einer bestimmten Höchstsumme. „Diese Höchstsummen reichen in der Regel für die Abschleppkosten aus“, sagt Grieble. Nur in Ausnahmefällen überstiegen die Kosten tatsächlich den Höchstsatz. Zudem übernehmen die meisten Versicherer bei Fahrzeugausfall die Kosten für Übernachtungen oder die Mietwagengebühren, ähnlich wie bei den kostspieligeren Premium-Mitgliedschaften der Autoclubs. Leistungsabstriche müssen Schutzbriefversicherte also kaum befürchten: „Häufigere Beschwerden von Schutzbriefversicherten aufgrund geringerer Leistungen sind mir unbekannt“, sagt Grieble.

Worauf Versicherungsnehmer dennoch achten sollten, ist der geographische Geltungsbereich der Pannenhilfe. „Fatal sind natürlich Fälle, in denen der Autofahrer denkt, er genießt europaweite Pannenhilfe, ist aber eigentlich nur in Deutschland abgesichert “, warnt der Experte. Hier können sich die Schutzbriefe je nach Versicherer unterscheiden. Zudem sollten Autofahrer vorab klären, ob der Schutzbrief nur das eigene Fahrzeug oder aber den Kunden als Person versichert. Gilt der Schutz für die versicherte Person, sind auch Pannen mit anderen Fahrzeugen oder Mietwagen abgesichert. Während sich die Leistungen der allermeisten Automobilclubs an die Person richten, versichern Schutzbriefe häufig nur ein bestimmtes Fahrzeug.

Es gibt auch Unterschiede

Neben der finanziellen Leistung spielt auch die Servicequalität eine wichtige Rolle. Dazu zählen die telefonische Erreichbarkeit sowie die Wartezeit im Pannenfall. Die gute Nachricht laut Grieble: Hier gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Kfz-Schutzbriefversicherern und den Automobilclubs.

Ein nennenswerter Unterschied ist allerdings, dass Kfz-Versicherer zum Teil keine in die Jahre gekommenen Fahrzeuge versichern, da diese anfälliger für Pannen sind. Das ist ein klarer Pluspunkt für eine Clubmitgliedschaft. Und auch wer viel Wert auf bestimmte Extras legt, beispielsweise technische Beratung, Routenplanung oder Mitgliederzeitschriften, kommt nicht an Automobilclubs vorbei. „Je nach Bedarf kann das interessant sein, versicherungstechnisch relevant sind die Leistungen aber nicht“, sagt Grieble.

Wer sich einen Neuwagen zulegt, besitzt übrigens noch eine zusätzliche Alternative. Einige Fahrzeughersteller geben in den ersten zwei Jahren eine sogenannte Mobilitätsgarantie. Diese freiwillige Serviceleistung für Neuwagenbesitzer versichert etwaige Kosten für einen Abschleppdienst, Ersatzwagen und sogar Übernachtungen im Pannenfall. Das setzt allerdings regelmäßige Wartungen bei Vertragswerkstätten voraus. Gegen einen Aufpreis lassen sich diese Mobilitätsgarantien nach der Ablauffrist auch verlängern.

Mehr zum Thema

Neueste Artikel

VG-Wort Pixel